„Alles Jode kütt vun bovve“Spukendes Ehepaar begeistert Publikum in der Volksbühne Köln

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Das Stück „Alles Jode kütt von bove “ feirte Premiere in der Volksbühne am Rudolfplatz.

Das Stück „Alles Jode kütt vun bovve“ feierte Premiere in der Volksbühne am Rudolfplatz.

Begeistert hat das Publikum das neue Theaterstück „Alles Jode kütt vun bovve“ in der Volksbühne Köln aufgenommen.

Die Volksbühne ist ausverkauft. Rund 400 Menschen strömen in Kölns ältestes, noch erhaltenes Theater. Denn endlich führt die Theaterspielgemeinschaft Kumede vor, woran sie viele Monate gearbeitet hat. Darüber freuen sich nicht nur die Schauspielerinnen und Schauspieler, sondern auch die Gäste, die den Saal füllen.

„Wir müssen uns ein bisschen beeilen, ihr kennt ja den Nachbarn. Wenn wir merken, wir hängen zeitlich ein bisschen, dann spielen wir einfach schneller“, begrüßt Uwe Baltrusch, Geschäftsführer der Kumede, scherzend die Anwesenden.

Köln: Theaterstück handelt von spukendem Ehepaar

Das Stück handelt vom Ehepaar Nettekoven, bestehend aus Krimi-Autor Jupp und seiner Frau Marie. Nachdem sie bei einem Bootsunfall ihr Leben verlieren und Jupp der Zutritt ins Himmelreich verweigert wird, weil er sich als Atheist zu erkennen gibt, entscheiden sich die beiden dafür, in ihr Haus „Sielefridde“ in Bad Breisig als Geister zurückzukehren.

Dort vertreiben sie sich die Zeit damit, den Immobilienmakler, der ihr ehemaliges Haus untervermieten möchte, mit kleineren Spukereien zu schikanieren und neue Mieterinnen und Mieter zu vergraulen. Als dann der erfolglose Nachwuchsautor Thomas Wilmers mit seiner schwangeren Frau Franziska das Spukhaus bezieht, merken Jupp und Marie schnell, dass ihnen das Paar ans Herz wächst und sie sich mehr und mehr für ihr Glück verantwortlich fühlen. Doch das Haus wird zunehmend zu klein für zwei Geister und zwei Menschen.

Kumede: Stück ins Kölsche übersetzt

„Alles Jode kütt vun bovve“ heißt das neue Stück unter der Regie von Susanne Kamp und Philipp Voigt, die Produktionsleitung übernahm Nina Blume. Es ist angelehnt an „Spirit Level“ von Pam Valentine, wurde von Kamp und Voigt nicht nur kölsch eingefärbt, sondern auch gänzlich ins Kölsche übersetzt. Ihr Ziel ist es dadurch, die kölsche Sprache als Kulturgut zu erhalten. Eine kleine Hilfe „för unjeübte Kölsche un Imis“ findet sich sicherheitshalber im Programmheft.

„Für uns ist Corona noch nicht vorbei, denn wir im Kultur- und Theaterbetrieb kämpfen nach wie vor ums Überleben“, erinnert Baltrusch die Anwesenden. Der Premiere folgen 20 weitere Aufführungen des Stücks in den Wochen bis zum 11. Juni und für viele Vorführungen gibt es noch Karten. Er ergänzt: „Wenn es euch heute gefällt, bitte verbreitet die Nachricht, dass es Spaß macht. Wir kämpfen um jeden einzelnen Zuschauer.“

Volksbühne Köln: Standing Ovations von den Zuschauern

Und der Spaß ist den Schauspielerinnen und Schauspielern auf der Bühne deutlich anzusehen. Mit Humor, Leichtigkeit und viel kölschem Herz bringen sie das Publikum zum Lachen, zum Weinen, zum Schunkeln und zum Mitsingen.

Nach knapp zwei Stunden werden sie mit Standing Ovations von der Bühne geleitet. Das Licht geht an, aber die Menge singt unbeirrt gemeinsam „Mer bruche keiner“ von den Bläck Fööss weiter. Das kölsche Gemeinschaftsgefühl bleibt wohl allen in Erinnerung.

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