Verbindung im Kölner SüdenLaien legen Vorschläge für neue Rheinbrücke vor

Lesezeit 2 Minuten
Die Teilnehmer diskutieren über die geplante Trasse.

Die Teilnehmer diskutieren über die geplante Trasse.

Köln – Unter den Blicken der anderen am Tisch führt ein Herr im dunklen Jackett den grünen Filzstift langsam über die Karte. Auf ihr ist der Rhein zu sehen und das eher dünn besiedelte Gebiet, durch das sich der Strom von Bonn nach Köln schlängelt. Die Karte ist abwaschbar. Denn die Linien, die am Samstag im Wesselinger Rheinforum gezeichnet werden, sind die allerersten Versuche, die rechtsrheinische A59 mit der linksrheinischen A555 zu verbinden.

„Rheinspange“ nennt der landeseigene Betrieb Straßen NRW das, was der Bund in Auftrag gegeben hat: eine neue Querverbindung, zehn Kilometer Autobahn, technisch komplex, in ökologisch sensiblem Gebiet, mit 380 Millionen Euro derzeit der teuerste Neubau in NRW.

Trassen zeichnen

Auch die Bürgerbeteiligung dürfte beispiellos sein. Die ersten konkreten Vorschläge samt Tunnel oder Brücke machen Laien – nach gut zwei Jahren Vorarbeit. Ein politischer Beirat trifft sich parallel. Das aufwändige Verfahren soll nicht allein die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen. Straßen NRW verspricht sich auch eine bessere und effizientere Planung durch die Hinweise der Ortskundigen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Seit 2017 arbeiten Bürgervereine, Privatpersonen und Wirtschaftsvertreter mit Planern, Naturschützern, Amtsleitern und Verkehrsexperten zusammen. Bislang standen nur Korridore für Brücke oder Tunnel fest. Im Rheinforum ist nun erläutert worden, wo die neue mit den alten Autobahnen verknüpft werden könnte. „Wir wollen heute Vormittag wissen: Gibt es noch mehr?“, sagt Willi Kolks, Abteilungsleiter bei Straßen NRW.

„Viele Belange zu berücksichtigen“

Am Nachmittag zeichnen die Beteiligten dann Trassen auf die Pläne. In drei Gruppen sollen sie sich auf jeweils zwei Entwürfe einigen, die die anwesenden Planer im Anschluss vertiefen. Ende nächsten Jahres soll eine Vorzugsvariante feststehen, bevor dann diverse formelle Prüf- und Genehmigungsverfahren folgen.

Simin Fakhim-Haschemi macht für den Urbacher Bürgerverein mit, der sich mit elf weiteren Vereinen austauscht. „Es gibt viele Belange zu berücksichtigen“, sagt die Kinderärztin, die oft im Stau steht und beim Zeichnen der Entwürfe einen großen Bogen um Libur anmahnt. In das Verfahren, sagt sie, habe sie Vertrauen. Sie hat festgestellt, dass Anregungen gewissenhaft aufgenommen werden und anschließend in den Plänen auftauchen.

KStA abonnieren