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Bis 2025CDU und Grüne fordern Solarstromanlagen für alle städtischen Gebäude

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Solarstrom

Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Häusern versorgen die Gebäude mit Elektrizität.

Köln – Die Verwaltung soll alle städtischen Bestandsgebäude – etwa Schulen, Kitas oder Bezirksrathäuser – mit Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung ausstatten. Die Anlagen sollen auf den Dächern der jeweiligen Häuser installiert werden und die Gebäude direkt mit Elektrizität versorgen, wie der Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft bei seiner jüngsten Sitzung auf Antrag von CDU und Grünen einstimmig beschlossen hat. Bereits „grundsätzlich bis 2025“ soll die Einrichtung bei den Häusern „mit geeigneten Dächern“ abgeschlossen sein.

Photovoltaik sei wegen gesunkener Preise für Solarmodule und dann, wenn die Gebäude ihren erzeugten Strom auch selbst nutzten, „sehr profitabel“, begründen CDU und Grüne. So könne schnell CO2 eingespart und der Stadtetat entlastet werden, weil der Strom nicht angekauft werden müsse, hieß es.

In 15 Jahren amortisiert

„Photovoltaikanlagen liefern tagsüber Strom. Genau dann brauchen Schulen und Verwaltungsgebäude auch den meisten Strom. Somit kann mit dem Solarstrom ein großer Teil des bisher bezogenen Stroms ersetzt werden“, formuliert Gerd Brust, Sprecher der Grünen-Ratsfraktion, auf deren Initiative der Antrag zustande kam. Die Anlagen amortisierten sich „in weniger als zehn Jahren“, der dadurch entstehende Beitrag zum Klimaschutz und die Ersparnis für die Stadt seien eine „Win-win-Situation“, sagt Brust weiter. Berechnungen der Gebäudewirtschaft sehen indes eine Amortisation nach etwa 15 Jahren.

Auch der Denkmalschutz der Gebäude solle nach Worten von CDU und Grünen kein Hindernis für die Photovoltaikanlagen darstellen. Wegen des in Köln beschlossenen Klimanotstands seien für historische städtische Bauten „Ausnahmegenehmigungen zu beantragen“. Ganz so einfach könnte das jedoch nicht sein. „Der Denkmalschutz ist von der Stadt Köln als Untere Denkmalschutzbehörde grundsätzlich zu respektieren“, teilt die Stadt mit – das gelte auch, wenn eine Solaranlage auf dem Dach von der Straße aus nicht zu sehen sei.

Jedes denkmalgeschützte Gebäude müsse daher einzeln geprüft werden. Beim Historischen Rathaus zum Beispiel stehe der Photovoltaik nicht nur der Denkmalschutz im Weg, es habe zudem keine ausreichenden Dachflächen wegen der großen Verglasung der Piazzetta. Beim neogotischen Hansagymnasium in der Innenstadt, das derzeit saniert wird, gelte ebenfalls der Denkmalschutz. Der Erweiterungsbau der Schule, der derzeit entsteht, werde dagegen mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.

Auf vielen Neubauten installiert die Gebäudewirtschaft bereits seit 2010 Photovoltaikanlagen. Aktuell seien 20 städtische und 34 an private Betreiber verpachtete Anlagen auf städtischen Dächern in Betrieb. Der erzeugte Solarstrom reiche aus, um etwa 604 Haushalte mit Strom zu versorgen.