„Game Art“ und „3D Animation“Gaming-Branche – Junge Menschen studieren in Köln ihr Hobby

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Drei Menschen stehen an einem Stand auf der Gamescom in Köln.

Leon-Lucas Kaniewski, Kira Hajmann und Lukas Middelmann sehen gute Chancen für Absolventinnen und Absolventen aus Studiengängen der Gaming-Branche

Das SAE Institute bietet Studiengänge wie Game Art und Programming. Damit machen junge Kölner ihr Hobby zum Beruf – mit guten Berufschancen.

Es sind die verwunschenen Welten von Cinderella, Ariel und Pocahontas oder die einzigartigen Charaktere aus König der Löwen und Findet Nemo, die Kira Hajmann in die Gaming-Branche gebracht haben. „Ich bin mit Disney-Filmen aufgewachsen und liebe Disney über alles. Mein Traum ist es, irgendwann mal dort zu arbeiten.“

Doch die 25-Jährige will nicht etwa ins Marketing oder im Disyneyland Paris arbeiten, die Kölnerin möchte als Animation Character Designer die Disney-Prinzessinnen auf dem Bildschirm erwecken. Um das zu werden, studiert Hajmann Game Art und 3D Animation an dem SAE Institute am Standort Köln.

Nachfrage an Studienplätzen im Gaming-Bereich wächst auch in Köln

Auch auf der diesjährigen Gamescom hat die Privatschule einen Stand im Campus-Bereich. Denn das Angebot an Hochschulen und Bildungseinrichtungen im Bereich Gaming wächst stetig – genauso wie die Nachfrage. „Als das SAE Institute 2011 seinen Campus in Köln eröffnet hat, gab es fünf Studierende im Fachbereich Gaming, heute sind es 100“, sagt Lukas Middelmann, Event und Networking Officer am SAE Institute Köln und früherer Karriere-Coach.

Kira Hajmann ist eine von den Studierenden, die mit ihrem Traumberuf im Hinterkopf zwar einen Studiengang im Gaming Bereich studiert, aber später nicht zwingend in der Branche bleibt. „Gerade Game Art ist nicht wie bei der Sparkasse, man macht eine Ausbildung und wird dann übernommen“, sagt Middelmann. Game Art habe viel mit Kunst und Stil zu tun und man müsse Arbeitgeber finden, die zu einem passen.

Kira Hajmann steht auf der Gamescom und hält einen Laptop in der Hand.

Kira Hajmanns großer Traum ist es, einmal bei Disney zu arbeiten.

Und diese sind immer öfters auch in anderen Branchen niedergelassen, wie der Automobilbranche, dem Eventmanagement, oder der Architekturvisualisierung. Virtual Reality sei da ein gutes Beispiel: „Es braucht Leute, die Brandlösch-Seminare entwickeln, um Ressourcen einzusparen oder Windkanal-Messungen von Fahrzeugen in 3D durchführen.“ Die Branchen würden also immer mehr verschmelzen, so Middelmann. „Die Technologien, die im Gaming Sektor entwickelt wurden, werden in immer mehr Bereichen genutzt.“ Wie eben die Visualisierung von Filmsets.

Neben Game Art und 3D Animation sei auch das Games Programming ein beliebter Fachbereich am SAE Institute, den auch Alumni Leon-Lucas Kaniewski studiert hat, wenn auch am Standort in Bochum. Im Gegensatz zu Kira Hajmann ist der 25-jährige Kaniewski über den wohl eher als klassisch-bezeichnenden Weg in die Berufswelt des Gamings gekommen, nämlich übers Zocken selbst.

Mein Traum war und ist es einfach, Spiele für den Markt zu entwickeln
Leon-Lucas Kaniewski

„Minecraft war das erste, riesige Spiel, was ich damals, wahrscheinlich zu viel, gespielt habe“, sagt Kaniewski. In seinem Informatik-Abitur habe er dann schon erste Eindrücke im Programmieren und 3D-Modelling und so schon früh die Branche für sich entdeckt. Seine Leidenschaft gilt dabei aber eher dem Programmieren selbst, die Entwicklungsprozesse, die dahinter stecken, als den fertigen Spiele an sich.

Mit dem Studium am SAE Institute hat er es geschafft, sein Hobby zum Beruf zu machen. Nach seinem Bachelor-Abschluss im vergangenen Jahr ist der 25-Jährige direkt in die Selbstständigkeit gegangen und werkelt derzeit an seinem ersten eigenen Spiel. „Mein Traum war und ist es, Spiele für den Markt zu entwickeln.“

Lukas Middelmann steht auf der Gamescom und lächelt in die Kamera.

Lukas Middelmann ist Event und Networking Officer am SAE Institute Köln.

Ein Markt, der laut Lukas Middelmann auch in Köln gut aufgestellt sei – und viele Absolventinnen und Absolventen so auch nach dem Studium erst einmal in der Stadt bleiben können. Köln habe ein paar große Unternehmen, zum Beispiel Electronic Arts. Es gebe aber auch ein großes Feld an mittelgroßen Unternehmen wie Flying Sheeps und „einige kleine, die zum Beispiel aus dem Filmbereich kommen“, sagt Middelmann.

Er glaubt, dass die Studierenden aus beiden Bereichen gute Zukunftschancen haben und wenn nicht in Köln, „dann aber auf jeden Fall in ganz NRW“, sagt Middelmann. „Vor allem Programmierer sind sehr gefragt“, fügt Leon-Lucas Kaniewski. Und sie würden auch gut verdienen.

Geld, das die Studierenden auch durchaus brauchen. Zwar können sie mit dem zweijährigen Studium am SAE Institute ihr Hobby zum Beruf machen, müssen dafür aber auch rund 20.000 Euro zahlen. Für die beiden 25-Jährigen, die von ihren Eltern unterstützt werden, dennoch eine sinnvolle Investition, wie sie sagen. Es sei schon ein „Batzen Geld“, sagen beide, aber „ich möchte den Kindern von morgen einfach die gleiche Freude mit Spielen bereiten, die ich schon als Kind immer dabei hatte“, sagt Leon-Lucas Kaniewski.

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