Ermittlungen gegen sizilianische MafiaPolizei durchsucht Wohnungen in Köln – Vier Personen im Visier

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Italienische Beamte haben bei einer Razzia gegen die italienische Mafia in der Nacht zu Mittwoch auch mehrere Kölner Objekte durchsucht.

Italienische Beamte haben bei einer Razzia gegen die italienische Mafia in der Nacht zu Mittwoch auch mehrere Kölner Objekte durchsucht.

Die Kriminalpolizei Köln hat in der Nacht zu Mittwoch vier Wohnungen und eine Gaststätte in vier Stadtteilen durchsucht. 

Der Kölner Polizei ist ein Schlag gegen die italienische organisierte Kriminalität gelungen. Ermittler der Kölner Kriminalpolizei durchsuchten in der Nacht zu Mittwoch (22. Mai) Wohnungen in vier Stadtteilen. Im Visier hatten die Beamten italienische Staatsangehörige im Alter von 53, 55, 62 und 67 Jahren, wie Staatsanwaltschaft und Polizei Köln mitteilten.

Hintergrund sind laut Polizei jahrelange Ermittlungen der italienischen Strafverfolgungsbehörden gegen die Mafia-Organisation „Cosa Nostra“ auf Sizilien. Die Razzien begannen gegen 3 Uhr und konzentrierten sich auf vier Wohnanschriften in Ehrenfeld, Niehl, Weidenpesch und Bilderstöckchen sowie eine Gaststätte in Ehrenfeld.

Vier Männer in Köln sollen Verbindungen zur Mafia haben

Als Hauptverdächtige gelten zwei 53 und 55 Jahre alte Männer. Sie sollen Verbrechen im Zusammenhang mit dem Handel von illegalen Drogen, darunter Kokain, Haschisch und Marihuana, zwischen Deutschland und Sizilien begangen haben.

Italienische Beamte haben bei einer Razzia gegen die italienische Mafia in der Nacht zu Mittwoch auch mehrere Kölner Objekte durchsucht.

Italienische Beamte haben bei einer Razzia gegen die italienische Mafia in der Nacht zu Mittwoch auch mehrere Kölner Objekte durchsucht.

Bei ihren Durchsuchungen setzten die Kölner Einsatzkräfte auch Drogenspürhunde ein. In den Wohnungen und der Gaststätte, bei der es sich laut Polizeisprecher um eine Bar handeln soll, sicherten die Beamten eine Schusswaffe mit Munition, Handys, Tablets und schriftliche Unterlagen. Die Waffe ist nach Aussage des Sprechers eine Pistole mit dem Kaliber 7,65 Millimeter. Die Ermittlungen dauern an.

Weitere Details, etwa zur Anzahl der eingesetzten Polizeikräfte, wollte der Behördensprecher nicht nennen, doch angesichts der Größe und der Bedeutung des Einsatzes seien es „schon zahlreiche“ gewesen. Es seien jedoch keine Hundertschaften und kein Sondereinsatzkommando gewesen, sondern „klassische Kripobeamte“. „Die italienischen Justizvollzugsbeamten sind seit Jahren an dieser Gruppe dran“, sagte der Sprecher.

Zuvor habe es detaillierte Absprachen mit den italienischen Kolleginnen und Kollegen gegeben. Denn zeitgleich mit den Razzien in Köln vollstreckten die italienischen Ermittlungsbehörden auf Sizilien 15 Haftbefehle und 16 weitere Durchsuchungsbeschlüsse. „Bei solchen internationalen Vernetzungen ist es besonders wichtig, dass zuvor nichts nach außen durchdringt.“

Die Polizeiarbeit wurde in enger Abstimmung mit verschiedenen Behörden durchgeführt, etwa dem Bundeskriminalamt (BKA), der EU-Justizbehörde Eurojust und der EU-Polizeibehörde Europol. Geführt wurden die Ermittlungen von der italienischen Antimafia-Behörde DIA, finanziert von der EU-Kommission. Die Razzien in Köln wurden von Angehörigen der Abteilung Organisierte Kriminalität der sizilianischen Carabinieri begleitet.

Die Cosa Nostra gehört – neben der kalabrischen ‘Ndrangheta und der neapolitanischen Camorra – zu den bekanntesten Zweigen der italienischen Mafia. Übersetzt bedeutet der Name „unsere Sache“. Die Gruppierung entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Sizilien und operiert inzwischen weltweit. (kst)

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