In Corona-KriseErstes Open-Air-Konzert in Köln mit Dinner aus dem Glas

Lesezeit 2 Minuten
Konzert im Stadtgarten im neuen Open-Air-Konzertraum „Green Room“

Konzert im Stadtgarten im neuen Open-Air-Konzertraum „Green Room“

Köln – Dieser Premiere am Stadtgarten hätte es gut getan, wenn vorab ein paar Heizröhren über den Kies gekullert wären, um den so genannten „Green Room“ aufzuwärmen. Ähnlich unkalkulierbar wie die Pandemie zeigt sich eben bisweilen auch das Wetter, das erst in der kommenden Woche geneigt ist, auf Sommer umzuschalten.

Die meisten Gäste an den 20 Tischen, die das erste Konzert samt Freiluft-Dinner nach dem coronabedingten Lockdown erleben wollten, hatten sich jedoch vorsorglich in Daunen und Schals gehüllt und waren gegen die abendliche Kälte gewappnet. Man kann zurzeit aus hygienischen Gründen ja keine Decken oder Kissen bereitlegen.

Der allererste Ausgeh-Abend seit zwei Monaten

Für den Posaunisten Matthias Muche und Etienne Nillesen, seinen niederländischen Musikpartner an der Sneardrum, fühlte es sich am Donnerstagabend „tatsächlich so ein bisschen wie nach Hause kommen“ an. Muche erinnert sich, wie ihn am 13. März auf der Autobahn zu einem Konzert in Dinslaken die Nachricht „fällt aus“ erreicht und die gesamte Band umkehren muss. „Es ist tatsächlich wieder aufregend, vor Publikum zu spielen“ sagt Nillesen.

Auch Kontrabassist Reza Askari hebt vor seinem Auftritt den „besonderen Moment“ hervor. Den spüren auch die Gäste. Für Sabine Junker ist es der allererste Ausgeh-Abend seit zwei Monaten. Mit besonderem Genuss leert sie ein Weckglas mit gebackenem, frischen Gemüse aus dem Rheinland, einem von vier Gerichten, das das Ehrenfelder Catering-Unternehmen „Dein Speisesalon“ liefert.

Dinner kommt aus dem Glas in den Outdoor-Konzertsaal

„Wir haben unser gastronomisches Konzept ja schon vor zwei Jahren umgestellt“, sagt Stadtgarten-Geschäftsführer Matthias von Welck. „Einige Gerichte bleiben. Wie die heiß geliebte Currywurst. „Die dürften wir auch nie wegnehmen; genauso wenig wie die „die Echten“ genannten Pommes, die Burger oder Flammkuchen“, betont Betriebsleiter Michael Hinz. Dank der Kooperation mit Jutta Landkotsch und Sepp Zimmermann kommt nun das Dinner aus dem Glas in den Outdoor-Konzertsaal, wo sich Hunderte pinkfarbener Rosen vor dem Publikum verneigen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ab sofort gibt es an drei Tagen in der Woche um 20 Uhr ein Konzert in dem für 100 Menschen ausgelegten Raum. Donnerstags finden im Rahmen des Künstlerförderprogramms „Nica“ (benannt nach der einstigen Jazz-Mäzenin Pannonica de Koenigswarter) jeweils Auftritte von Musik-Duos statt. Freitags gibt es das „Lagerfeuer Deluxe“ live und handgemacht, samstags eine DJ-Session. Zusätzlich kann man sonntags um 18 Uhr die vom Saxophonisten Denis Gäbel kuratierte Veranstaltung „Jazz at Greenroom“ erleben.

Karten zu diesen Veranstaltungen werden tischweise (10/20 Euro im Vorverkauf oder an der Abendkasse) erworben. Es gibt einen Mindestverzehr in Höhe von zehn Euro.

www.stadtgarten.de

KStA abonnieren