Nach Bar-BesuchJunge Kölnerin in Wohngemeinschaft vergewaltigt

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Symbolbild.

Köln – Unter einem Vorwand habe er sein Opfer in seine Wohnung gelockt und vergewaltigt – davon geht die Kölner Staatsanwaltschaft aus. Seit Montag wird einem 29-jährigen Abendschüler der Prozess vor dem Landgericht gemacht. Sein Verteidiger Bernhard Scholz sprach von einer alkoholbedingten Enthemmung, die zu der Tat geführt habe. Dem Angeklagten droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Anklage: Unter Vorwand in die Wohnung gelockt

Anfang Juni hatte der Beschuldigte die junge Frau in einer Bar im Kölner Studentenviertel kennen gelernt. Man war sich sympathisch, tauschte die Handynummern und verabredete sich eine Woche später erneut in der Gaststätte. Der 29-Jährige soll sich hier in einer Art Wettbewerb mit Tequila betrunken und dann vorgegeben haben, nicht ausreichend Geld dabei zu haben.

Er wolle kurz nach Hause und Geld holen, soll der Angeklagte gesagt und die Frau gefragt haben, ob sie ihn dazu in seine Wohnung begleiten wolle, die sich in unmittelbarer Nähe zu der Bar befand. Das Opfer stimmte dem zu, offenbar vertraute es dem Mann. Unmittelbar nach Betreten der Wohnung soll der 29-Jährige dann geäußert haben: „Jetzt geht es richtig ab.“

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Bisse in Oberschenkel, Schulter und Lippe

In seinem Zimmer der Wohngemeinschaft soll der Angeklagte die junge Frau erst geküsst und dann, nachdem diese mehrfach „Nein“ gerufen habe, auf das Bett geschubst haben. „Dann zog er der Zeugin die Hose aus und biss ihr in den Oberschenkel“, so der Staatsanwalt. Schmerzhafte Bisse in die Oberlippe und die Schulter folgten, dann soll der Mann sein Opfer vergewaltigt haben.

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Nach der Tat soll der Angeklagte von der Frau abgelassen und sich auf die Seite gelegt haben, was diese zur Flucht genutzt habe. Vor der Tür des Hauses traf sie auf Freunde, denen sie zuvor bereits einen Hilferuf per WhatsApp mit der Angabe ihres Live-Standortes geschickt hatte. Einer der Freunde rief die Polizei. Der Beschuldigte wurde noch am selben Tag festgenommen.

Mitbewohner bekamen von dem Geschehen nichts mit

Zwei Mitbewohner hatten sich während des Geschehens in der Wohnung aufgehalten, wollen aber nichts mitbekommen haben, womöglich hatten sie bereits geschlafen. Das Opfer wurde in der Kölner Uniklinik behandelt. Die Ärzte stellten auch Verletzungen im Intimbereich fest. Es wurden DNA-Spuren gesichert, die später dem Angeklagten zugeordnet werden konnten.

„Es tut mir leid, ich schäme mich dafür“, sagte der Angeklagte beim Prozessauftakt. Er habe nur schwammige Erinnerungen an den Vorfall. Im Ermittlungsverfahren hatte sich der 29-Jährige, der seit einem halben Jahr in U-Haft sitzt, nicht eingelassen. Der Angeklagte ist wegen Gewalt- und Drogendelikten mehrfach vorbestraft. Der Prozess wird fortgesetzt, ein Urteil soll im Januar fallen.

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