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„Er ist ein bisschen arrogant“Ein Hund auf dem Roten Teppich –  „Lassie“ feiert Premiere in Köln

Lesezeit 4 Minuten
Anna Lucia Gualano mit Resi, Pelle Staacken und Collie Bandit, mit Nico Marischka auf dem Roten Teppich, dahinter ein Filmplakat.

Anna Lucia Gualano mit Resi, Pelle Staacken und Collie Bandit mit Nico Marischka.

Bei der Premiere zum zweiten Teil der Neuverfilmung von Lassie waren im Kölner Cinedom sowohl menschliche, als auch tierische Stars zu Gast.

Bandit ist mit seinen sechs Jahren schon ein echter Profi im Showgeschäft. Konzentriert und ruhig schaut er mit gespitzten Ohren auf dem Roten Teppich im Cinedom in die Kameras der Pressefotografen. Der Trubel im Kino stört ihn nicht. Wenn gerade keine Kamera auf ihn gerichtet ist, macht er ein kurzes Nickerchen. Der Rüde spielt die tierische Hauptrolle in dem Film „Lassie – Ein neues Abenteuer“, der am Samstagvormittag in Köln Premiere feierte. Bandit spielte schon im ersten Teil der Neuverfilmung den Helden. Der Erfolg ist dem Collie offenbar ein wenig zu Kopf gestiegen.

Man merkt, dass Bandit richtig Spaß daran hat im Mittelpunkt zu stehen und für uns zu arbeiten
Tiertrainerin Farina Klause

Seine Trainerin Farina Klause gibt zu: „Er ist ein bisschen arrogant. Wenn viele andere Hunde dabei waren, muss er immer raushängen lassen, dass er der wichtigste ist“, sagt sie. Sie schätzt ihn trotzdem: „Bandit ist ein ganz besonderer Hund. Er ist sehr feinfühlig, sehr sensibel und super schlau. Man merkt, dass er richtig Spaß daran hat im Mittelpunkt zu stehen und für uns zu arbeiten.“ Damit das so bleibt, werde im Training mit viel positiver Verstärkung gearbeitet und immer darauf geachtet, dass es dem Hund nicht zu viel wird, sagt die Tiertrainerin.

Viele Menschen stehen vor dem Roten Teppich, darauf die Filmcrew mit Hunden.

Bandit gefällt die Aufmerksamkeit. Neben ihm sitzt die Terrierhündin Resi.

Nico Marischka spielt neben Bandit alias Lassie die Hauptrolle Flo. „Es war eigentlich genau wie mit einem menschlichen Schauspieler“, erzählt der 16-Jährige von der Erfahrung, mit Bandit und den anderen Filmhunden zu drehen. „Die Hunde sind sehr gut trainiert von Renate Hiltl und ihrem Team. Es hat immer gut geklappt.“ Renate Hiltl führt eine der renommiertesten Filmtierschulen in Deutschland. Bandit sei am Set stets professionell und fokussiert, sagt Nico.

Ein Hund steht auf einem Roten Teppich.

Collie Bandit ist der Star von Lassie. Das scheint er zu wissen.

„Er konzentriert sich wirklich nur auf seine Trainerin.“ Seine Kollegin Resi – die kleine Terrierhündin spielt Pippa, die vom Bösewicht des Films entführt wird – sei nicht weniger professionell, aber: „Sie ist viel aufgedrehter, läuft gerne zu jedem hin, lässt sich streicheln und springt hoch.“ Resis Rute steht nicht still, als sie von den Fotografen abgelichtet wird und wackelt fröhlich hin und her. Pelle Staacken würde sie am liebsten mit nach Hause nehmen. „Sie ist ganz schön knuddelig und süß“, findet der Neunjährige. Er spielt Flos Freund Henri. Gemeinsam mit Henris Schwester Kleo (Anna Lucia Gualano) wollen sie Pippa aus den Fängen eines Hundeentführers retten.

Filmpremiere in Köln: Herausforderungen beim Dreh von „Lassie“

Mit Kindern oder Tieren zu drehen, ist das Schwierigste, so eine Weisheit aus dem Filmgeschäft. Regisseur Hanno Olderdissen sieht darin eine Herausforderung, die sich lohnt. „Die Kinder identifizieren sich mit den Kinderdarstellern und sie lieben es, Tiere auf der Leinwand zu sehen“, sagt er. „Natürlich ist es logistisch manchmal nicht ganz leicht, aber es macht auch sehr viel Spaß sich Lösungen zu überlegen.“

Zwei Frauen mit zwei Hunden.

Tiertrainerinnen Leonie Hillinghäuser (links) mit Resi und Farina Klause mit Bandit.

So gibt es etwa eine Szene, in der Lassie über eine Schlucht springt. „Um den Hund nicht zu gefährden, kann man so etwas natürlich nicht in echt drehen. Das war eine Sequenz, in die sehr viel Planung und Kommunikation mit Kameras, Szenenbild und Tiertrainer eingeflossen sind.“

Für Darstellerin Katharina Schüttler, die Tante Cosima spielt, war der Dreh mit den Tieren eine neue Erfahrung. „Man dreht ja nicht nur mit den Tieren, sondern auch mit den Tiertrainerinnen, die irgendwo versteckt sind. Es geht dann nicht so sehr um die Schauspieler, sondern an erster Stelle um die Tiere“, sagt sie. Und die waren die Lieblinge am Set.

Mehrere Menschen und zwei Hunde auf dem Roten Teppich vor einem Filmplakat zu Lassie.

Die Crew von Lassie: In der Mitte Regisseur Hanno Olderdissen, links neben ihm Produzent Henning Ferber . Rechts außen: Maike Jüttendonk. Links neben ihr: Katharina Schüttler.

Maike Jüttendonk ist im Film der Fiesling – im Angesicht der Hunde war das gar nicht leicht: „Das ist mir persönlich schwer gefallen, da ich immer böse zu den Hunden sein musste. Der Regisseur musste mich zwischendurch erinnern, dass ich nicht so freundlich gucke, sondern schön böse bleibe“, sagt sie am Rande des Roten Teppich. Collie Bandit hat es sich derweil wieder gemütlich gemacht, nachdem er für einen Radiosender ein tiefes „Wuff wuff“ ins Mikro gebellt hatte. Er scheint zufrieden mit sich.


„Lassie – Ein neues Abenteuer“ mit Nico Marischka, Anna Lucia Gualano, Pelle Staacken, Katharina Schüttler, Justus von Dohnányi, Dennis Mojen, Maike Jüttendonk und Annette Frier läuft ab dem 27. Juli im Kino.