KommunalwahlMehr als 200.000 Kölner wollen nicht im Wahllokal abstimmen

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Am 13. September 2020 sind in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen.

Köln – Die Stadtverwaltung rechnet bei der Kommunalwahl am 13. September mit einer Rekordquote an Briefwählern. „Wir haben bereits jetzt 201038 Anträge auf Briefwahl erhalten“, sagt Wahlleiterin Dörte Diemert. Das entspreche bei rund 825.000 Wahlbeteiligten zurzeit einem Anteil von 24 Prozent. „Und es sind noch eineinhalb Wochen bis zur Wahl. Das werden also noch einige mehr“, sagt sie. Bei der vergangenen Kommunalwahl 2014 haben 140.548 Wähler per Brief abgestimmt. Von den nun bereits gestellten Briefwahlanträgen sei „ein großer Teil schon verschickt“.

Offenbar hätten manche Bürger Sorgen, sich bei dem klassischen Urnenwahl im Wahllokal mit dem Coronavirus zu infizieren. Das sei aber unbegründet. „Wählen gehen ist sicher“, verspricht Diemert. In den Wahllokalen herrschten strenge Hygiene- und Abstandsregeln. Die Postzustellung der Briefwahlunterlagen „läuft reibungslos, wir haben keine größeren Beschwerden“, berichtet Diemert. Dennoch bitte sie Wähler, die per Brief abstimmen wollen, ihre Unterlagen jetzt schnell zu beantragen und dabei auch die Online-Möglichkeiten zu nutzen. „Es sind einfach sehr viele Briefe zu verschicken.“

Kölner Schüler füllen als Wahlhelfer ihre Abiball-Kassen

Wegen der vielen Briefwähler wurde die Zahl der Wahlhelfer aufgestockt. In zwei statt wie sonst einer Halle der Köln-Messe werden die Briefwahlstimmen an 431 Tischen gezählt. Die Auszählung beginnt am Wahlabend um Punkt 18 Uhr, dann werden die Wahlhelfer die Briefumschläge öffnen. Unter ihnen wird auch fast die komplette Abiturstufe des Irmgardis-Gymnasiums sein. Mehr als 100 Schüler haben sich als Wahlhelfer gemeldet. Sie wollen von dem „Erfrischungsgeld“, das Wahlhelfer für ihren Einsatz erhalten, ihren Abi-Ball finanzieren. „Das ist eine Supersache. Und wir bekommen als Erstwähler gleich einen Einblick hinter die Kulissen“, sagte eine Schülerin des Gymnasiums in Bayenthal.

Insgesamt haben sich 8935 Männer und Frauen als Wahlhelfer gemeldet, „865 fehlen noch“, sagt Dörte Diemert. Angeregt durch die rege Beteiligung der Abiturienten hat Diemert beschlossen, ab jetzt das Erfrischungsgeld von 50 Euro (40 Euro im Briefwahlzentrum) für Schüler um 30 Euro zu erhöhen, wenn sich 80 Prozent einer Schulklasse oder 50 Prozent einer Stufe beteiligen. „Die Helfer sind das Rückgrat der Wahl. Ohne sie läuft nichts“, lobt Diemert das Engagement überschwänglich.

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An den Direktwahlschaltern in den Bürgerämtern sowie im Kalk-Karree und in der Kfz-Zulassungsstelle in Poll haben nach Worten Diemerts bislang 4146 Wähler ihre Stimme abgegeben. Sie werden ebenfalls im Briefwahlzentrum gezählt. Kölner können bereits jetzt in dem für sie zuständigen Bürgeramt nach telefonischer Absprache wählen; in Kalk und Poll kann die Stimme wohnortunabhängig und spontan abgegeben werden.

Informationen zur Kommunalwahl allgemein, zur Briefwahl im Speziellen und wie man sich als Wahlhelfer engagieren kann, gibt es auf der Homepage der Stadt Köln. www.stadt-koeln.de 

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