Gewerkschaft will gegen immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich angehen.
Auf dem HeumarktMehrere Tausend Menschen bei DGB-Kundgebung am 1. Mai

Zur DGB-Kundgebung am Heumarkt kamen am 1. Mai mehrere Tausend Menschen.
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Dem traditionellen Aufruf zu den Veranstaltungen am 1. Mai des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) sind am Donnerstag in Köln mehrere tausend Menschen gefolgt. Nach Einschätzungen von Polizei und DGB hatten sich ab 12 Uhr etwa 8000 Menschen am Hans-Böckler-Platz versammelt, um von dort aus zum Heumarkt zu ziehen.
Köln: Gegen immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich angehen
Viele weitere gewerkschaftsnahe und soziale Initiativen und Gruppen waren mit Informationsständen rund um die vor Ort errichtete zentrale Bühne vertreten, auf der zahlreiche Rednerinnen und Redner Kritik an der aktuellen sowie der vergangenen Politik in Nordrhein-Westfalen und bundesweit formulierten und ihre Forderungen für eine stärkere Abgrenzung von Parteien wie der AfD oder gegen die geplante weitere militärische Aufrüstung Deutschlands angesichts der zahlreichen Krisen und Kriege weltweit zum Ausdruck brachten.
„Wenn die Politik die Forderungen der Gewerkschaften und Sozialverbände umsetzt, ist das das beste Mittel und eine echte Brandmauer gegen rechts“, betonte Witich Roßmann, langjähriger Vorsitzende des Stadtverbandes Köln des DGB. Nicht nur am „Tag der Arbeit“, sondern das ganze Jahr über könnten sich die Menschen darauf verlassen, dass die Gewerkschaften sich mit aller Kraft dafür einsetzen, gegen die immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft anzugehen, hob Roßmann hervor.
Köln: Kabarettist Wilfried Schmickler auf dem Heumarkt
Auch die DGB-Jugend war vertreten, es gab Livemusik und einen Auftritt des Kölner Kabarettisten Wilfried Schmickler auf dem Heumarkt. „Das ist die kleinste Große Koalition aus CDU und SPD aller Zeiten - Friedrich Merz und die neue Regierung haben viel zu tun und müssen im Sinn der normalen Menschen liefern“, sagte Schmickler, der der „politischen Oberklasse“ die Befähigung dazu deutlich absprach. Die Menge jubelte bei strahlendem Sonnenschein den Ausführungen des Künstlers zu.
Wenige Meter entfernt versammelten sich im Rahmen von zwei parallel angemeldeten Kundgebungen auf dem Alter Markt vor dem Rathaus rund 200 Menschen, die sich in teils aggressiv aufgeladener Stimmung gegenüberstanden und auf der einen Seite für „Freiheit, die Aufarbeitung von Corona-Folgen und gegen politisches Versagen“, sowie andererseits „für Aufklärung bei Corona-Leugnung, gegen Verschwörungstheoretiker und gegen Antisemitismus“ demonstrierten. Die Polizei musste zeitweise eingreifen und erteilte Platzverweise.