Unmut bei AnwohnernVerleihfirma stellt Fahrzeuge an 50 weiteren Orten in Köln auf

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Abgestellte Elektro-Motorroller auf dem Lenauplatz

  • E-Boom in Köln geht weiter: Die Verleihfirma Tier stellt Fahrzeuge an weiteren 50 Orten auf.
  • Doch über die Mobilitäts-Optionen sind nicht alle glücklich – Anwohner am Lenauplatz beschweren sich über den Stellplatz.
  • Sie befürchten, dass auch bald Autos wieder auf dem Lenauplatz abgestellt werden könnten.

Neuehrenfeld – Wenn es um ihren Lenauplatz geht, passen die Menschen im Viertel gut auf. Schließlich soll der Platz ein lebenswerter Mittelpunkt bleiben – und die Aufenthaltsqualität nicht leiden. So sorgte jetzt der Anblick von acht abgestellten Motorrollern auf dem Platz bei einigen Bürgern für Unmut. Daran änderte auch nichts, dass es sich um Elektroroller im Stil der klassischen Vespa handelt, die die Verleihfirma „Tier“ mitten auf dem Lenauplatz hatte aufstellen lassen.

Das Unternehmen gehört zu den Betreibern, die in der Stadt elektrisch betriebene Scooter fahren lassen. Für die Bürgervereinigung Ehrenfeld fragt sich deren Vorsitzender Dieter Brühl: „Wo soll das enden, wenn jetzt auch noch motorisierte Zweiräder den Menschen den Platz wegnehmen? Haben wir bald wieder Autos auf dem Platz?“

Treffpunkt und Verweilort

Wie viele andere Orte in der Stadt wird auch der Lenauplatz zunehmend von Menschen aller Altersstufen als Treffpunkt und Verweilort genutzt. Dieter Brühl fordert die Stadtverwaltung deshalb auf, ordnungsrechtlich einzuschreiten. Dazu dürfte die Stadt wenig Handhabe haben. Zumal es 50 Plätze im Stadtgebiet gibt, an denen „Tier“ seine frisch aufgeladenen Roller abstellt.

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Über das Aufstellen der neuen Motorroller sei mit der Stadt eine freiwillige Vereinbarung getroffen worden, teilte das Unternehmen „Tier“ auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Unter anderem ist darin geregelt, dass beim Abstellen auf Gehwegen eine Mindestbreite von zwei Metern Platz übrig bleibt. Es heißt aber auch darin: „Nicht abgestellt werden dürfen die Motorroller zum Beispiel in städtebaulich sensiblen Bereichen.“ Sondernutzungsgebühren fallen dafür nicht an.

„Tier“-Sprecher David Krebs betont, dass die Abstellorte sorgsam und unter Berücksichtigung der mit der Stadt Köln getroffenen Vereinbarung ausgewählt und obendrein immer wieder überprüft würden. „Sollten Passanten nicht korrekt abgestellte Roller auffallen, können sie sich jederzeit per E-Mail an uns wenden. Je mehr Details zum Abstellort und Fotos der E-Scooter mitgeschickt werden können, umso besser“, so David Krebs. Nutzerinnen und Nutzer indes können die Zweiräder – unter Beachtung der Straßenverkehrsordnung – überall im Stadtgebiet abstellen.

Free-Floating

Das sogenannte Free-Floating-System ermögliche es, ein weiteres Angebot für die „letzte Meile im Stadtverkehr“ zu sein, so der Tier-Sprecher. In Zeiten der Corona-Pandemie sehe das Unternehmen einen klaren Bedarf an zusätzlichen Transportmöglichkeiten, die eine Einhaltung der Abstandsempfehlungen ermöglichen und neben den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Verfügung stehen.„Dieses Feedback erhalten wir auch von Nutzern“, so David Krebs.

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