Konzept soll Abstellen reglementierenKöln könnte bald Parkzonen für E-Scooter bekommen

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Diese Elektroroller wurden am Hauptbahnhof ordnungsgemäß abgestellt.

Diese Elektroroller wurden am Hauptbahnhof ordnungsgemäß abgestellt.

E-Scooter sind ein Dauer-Ärgernis in Köln – aber auch gut für das Klima. Ein neues Park-Konzept soll Konflikte vermindern.

Die Stadtverwaltung soll ein Konzept für E-Scooter erarbeiten, das wildes Abstellen in bestimmten Gebieten verbietet. So will es zumindest ein Antrag von Grünen, CDU und Volt, die die Mehrheit im Rat haben. Sie fordern ein Verleih-System in Köln, das über Beschilderung und Piktogramme Parkzonen ausweist. Im Stadtgebiet soll eine Kombination aus markierten Abstellflächen und weniger reglementierten Bereichen entstehen.

Das Ratsbündnis begründet das geforderte Konzept mit einem umweltfreundlichen Nutzen der E-Scooter im Verleihsystem. Es trage dazu bei, CO₂-Emissionen in der Stadt zu senken. Trotzdem entstehen seit Jahren Konflikte durch abgestellte Fahrzeuge, die den Weg versperren oder Unfälle verursachen. Die Fraktionen wollen nun der „Tendenz einer negativen Grund-Stimmung“ gegen die E-Scooter entgegenwirken, heißt es im Antrag.

Konzept sieht weniger E-Scooter in Köln vor

E-Scooter fahren seit 2019 durch Köln. Rund 12.500 Fahrzeuge sind hier im Umlauf. Die Zahl ging nach einer geänderten Satzung zur Sondernutzung aus dem Mai 2022 um 5000 zurück. Seitdem zahlen Anbieter Gebühren von rund hundert Euro pro Scooter je nach Lage. Das ist im Vergleich zu anderen Städten teuer – die Anbieter klagten. In erster Instanz bekam die Stadt recht. Das Abstellen ist in Köln hingegen vergleichsweise wenig eingeschränkt.

In der Düsseldorfer Innenstadt dürfen zum Beispiel maximal 1800 Roller ausschließlich an festgelegten Stationen parken. In den Außenbezirken gilt das „Freefloating“, ein freies Abstellen. Falsch abgestellte Fahrzeuge können in Düsseldorf über eine Internetseite gemeldet werden. Die Anbieter müssen sie dann zeitnah entfernen.

Anbieter sollen falsch geparkte E-Scooter innerhalb von sechs Stunden entfernen

Ähnlich könnte es in Köln bald aussehen. Hier sollen die Verleiher verpflichtet werden, die im „Freefloating“-System falsch geparkten E-Scooter innerhalb von sechs Stunden abzuholen. In den Stadtteilen mit Parkzonen erlauben die Apps keine andere Rückgabe. Der Antrag schlägt ein gestaffeltes Preissystem vor, das Nutzerinnen und Nutzer einen Anreiz bietet, die Roller an festen Stationen zurückzugeben. Das neue Konzept soll auch die Anzahl der erteilten Sondererlaubnisse weiter limitieren: auf 10.000 E-Scooter ab 2025 in ganz Köln.

Welche Parkzonen das Kölner Konzept ausweisen wird, erarbeitet die Verwaltung nach Beschluss des Stadtrats. Der Antrag sieht vor, die Daten der Verleiher zu nutzen, um beliebte Abstellorte auszumachen und ihre Vorschläge zu prüfen. Auch Flächen in der Nähe von Haltestellen könnten in Absprache mit der KVB infrage kommen. In die Auswahl der Parkzonen wird die Senioren- und Behindertenvertretung eingebunden. Die Parkplätze sollen durch Piktogramme gekennzeichnet sein.

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