„Der kleinste, jüngste und rothaarigste“Kobold Pumuckl war ein Kindheitsheld von Guido Cantz

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Guido Cantz steht mit Mikrofon an einem Rednertisch.

Guido Cantz erzählt in seinem neuen Bühnenprogramm von seiner Fernsehkarriere.

In seinem neuen Programm „Das volle Programm“ blickt der Kölner auf 70 Jahre deutsche Fernsehgeschichte.

Sein Markenzeichen sind die platinblonden Haare – es ist aber lange kein Geheimnis mehr, dass die nicht von Natur aus so aussehen. Denn eigentlich ist Guido Cantz rothaarig: „Ich war der kleinste, jüngste und rothaarigste in der Klasse“, erzählt der 52-jährige Moderator und Comedian aus seiner Kindheit. Deshalb sei der erste Held, an den er sich aus dem deutschen Fernsehen erinnern könne, auch Pumuckl. Den kleinen, frechen Rotschopf habe er einfach toll gefunden. Genauso wie Pipi Langstrumpf.

Über diese Kindheitshelden spricht der Porzer unter anderem in seinem neuen Bühnenprogramm „Das volle Programm“. Da das Fernsehen Cantz schon so viele Jahre begleitet, sei es nur folgerichtig gewesen, ein Programm zu dem Thema zu machen. Anfang der 1990er Jahre trat er das erste Mal vor eine Fernsehkamera, das war bei der Witze-Sendung „Gaudimax“ vom Bayerischen Rundfunk, die von Gerd Rubenbauer moderiert wurde. Nach der ersten Runde war Schluss für den damals 21-Jährigen: „Heute würde man sagen, ich bin nicht in den Recall gekommen. Aber ich habe danach Autogrammkarten drucken lassen. Bekannt aus Funk und Fernsehen.“

Köln: Guido Cantz' Kindheitshelden sind wie er rothaarig

Das mag zu der Zeit noch etwas geflunkert gewesen sein, hat sich in den darauffolgenden Jahren aber drastisch geändert. Teil seines Erfolgs sei dabei sein Coach gewesen. Auf die Frage, wofür er den auch später in seiner Karriere dann noch brauchte, habe er immer geantwortet: „Cristiano Ronaldo kann auch Fußball spielen und hat trotzdem einen Trainer.“

Seit Beginn seiner Karriere hat sich auch das Fernsehen an sich drastisch geändert. Cantz müsse dem Publikum auch erstmal erklären, dass lineares Fernsehen nichts mit „Fernsehen mit Mittellinie“ wie etwa Fußball zu tun habe. Und nicht nur das Konsumverhalten, sondern auch der Inhalt hat sich verändert. „Ich bin kein Fan von Reality-TV. Dass die Leute da auch noch Stars genannt werden, finde ich befremdlich.“

Ich bin kein Fan von Reality-TV. Dass die Leute da auch noch Stars genannt werden, finde ich befremdlich
Guido Cantz

Als Kind sei Fernsehen für ihn ein Highlight gewesen, es gab ein Gerät, vor dem sich die ganze Familie versammelte. „Aber deshalb war früher nicht alles besser. Und heute ist eben auch nicht alles gut.“ Cantz selbst schaue neben Sport, Dokumentationen und Serien gerne auch mal altbekannte Filme: „Wenn ich von der Bühne komme, gucke ich sehr gerne die 37. Wiederholung von Rocky II, wo ich natürlich jedes Detail kenne.“ Das funktioniere mit James Bond genauso gut wie mit Rocky.

Zu Cantz' persönlichen Lieblingsmomenten in fast 30 Jahren Fernsehkarriere zählen neben dem Jubiläumskonzert der Bläck Fööss seine erste und letzte Sendung von „Verstehen Sie Spaß?“. Gerade der Abschied 2021 sei sehr emotional und auch mit einigen Tränen verbunden gewesen, erzählt der Kölner.

Zwischen November und April pausiert das neue Bühnenprogramm, der erste Termin in Köln ist am 19. April 2024 – in der Session ist Cantz schließlich auch im Karneval aktiv. „Karneval ist immer wie nach Hause kommen.“ Er hoffe, dass das Sessionsmotto „Wat e Theater – wat e Jeckespill“ auch einen Impuls setzen kann: „Das Schöne im Theater ist, dass die Leute super zuhören. Und ich glaube, da ist im Karneval zumindest ein bisschen Luft nach oben.“ Da müsse man sich auf der Bühne schon mehr anstrengen, um die Aufmerksamkeit seines Publikums zu halten.

Neben Fernsehauftritten und Karneval spielt Cantz seit September auch im Kölner Erfolgsmusical „Himmel und Kölle“ in der Volksbühne am Rudolfplatz. In einem Musical zu spielen, sei ein Traum, den er schon sehr lange habe. Nun übernimmt der Entertainer die Rolle des sächselnden Taxifahrers, die er sich mit Daniel Berger teilt. Es steht also einiges auf dem Terminplan von Cantz. „Ich hoffe, dass ich auf der Karnevalsbühne nicht anfange zu sächseln oder im Fernsehen Taxifahrer spiele.“

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