Eltern können aufatmenStadt Köln ändert Quarantäne-Regel für Kinder vor Weihnachten

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1 Lolli-Test

Ein Kind beim sogenannten Lolli-Test in einer Kölner Kita (Symbolbild).

Köln – Unter vielen Eltern von Kita-Kindern herrschte große Aufruhr. Laut einer Mitteilung der Stadt Köln sollten die Kinder in der nächsten Woche bei einem positiven Pool-Test automatisch für zehn Tage in Quarantäne – auch bei einer negativen Einzeltestung danach. Die Stadt begründete dies damit, dass aufgrund der Feiertage in den Kitas nicht weiter getestet werden könne. Doch nun die Kehrtwende.

Automatische Quarantäne nach positivem Pool-Test

Bisher galt diese Regelung: Bei einem positiven Pool-Test in einer Kita-Gruppe werden alle Kinder einen Tag später einzeln getestet. Positive Fälle kommen in Quarantäne. Fällt der Test negativ aus, dürfen die Kinder am Tag darauf wieder in die Kita, verpassten somit nur einen Tag. In der Folgezeit wird in der Kita fünf Tage durchgetestet. Das ginge aber wegen der Feiertage in der nächsten Woche nicht.

Laut einem Schreiben der Stadt Köln hätten demnach auch die dann negativ getesteten Kinder isoliert werden müssen, da sie in der Kita als Kontaktperson 1 gelten. Der nächste Pool-Test in den Einrichtungen steht am Montag an. Falle der positiv aus, gelte für alle Kinder automatisch zehn Tage Quarantäne, mit entsprechender Möglichkeit der Freitestung nach fünf oder sieben Tagen.

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„Wir halten es schon für einen Skandal, dass die Infektionszahlen regelmäßig nach Feiertagen hinten und vorn nicht stimmen“, sagt ein Vater, dessen Kind einen Fröbel-Kindergarten besucht. Aber dass das Gesundheitsamt den Kindern jetzt offenbar die Testmöglichkeiten versage und sie für zehn Tage in die Wohnung verbannen wolle, „weil Feiertage sind“, das setze dem Ganzen die Krone auf.

Eltern hätten in der Klemme gesessen

Die Eltern hätten mit dieser Regelung in der Klemme gesessen. Wer über Heiligabend verreisen oder mit Verwandten feiern wollte, hätte sein Kind demnach bereits ab Montag (20. Dezember) nicht mehr in die Einrichtung bringen dürfen, um seine Planungen nicht zu gefährden. Denn die Gefahr von positiven Pool-Testungen ist aufgrund der aktuellen Inzidenzlage in Köln entsprechend groß.

Doch die Stadt Köln hat ein Einsehen und kippt die am Mittwoch verbreitete Regelung zwei Tage später. Nach einer Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ teilt Stadtsprecher Benedikt Mensing am Freitag mit: „Die Stadt erarbeitet aktuell eine alternative Regelung für betroffene Kinder, die in der kommenden Woche Kontaktpersonen eines Indexfalls sind: Wenn das Kind an sieben aufeinanderfolgenden Tagen in einer Teststelle getestet wird, entfällt die Quarantäne.“ Damit können die Kölner Eltern zunächst aufatmen.

Bei Omikron-Variante droht trotzdem Quarantäne

Die Testungen sollen eine Woche lang täglich in Form eines Schnelltestes oder in zweitägigem Abstand in Form eines PCR-Tests durchgeführt werden, so die Stadt. Die Testnachweise sollten für Stichprobenkontrollen aufbewahrt werden. „Das Gesundheitsamt empfiehlt den Familien von Kontaktpersonen, vom Besuch von Großeltern oder anderen Risikopersonen abzusehen“, heißt es aber.

Die beschriebene Testoption sei allerdings nicht möglich, wenn die Kinder Kontaktpersonen eines positiv getesteten Kindes mit der Omikron-Virusvariante sind. In diesen Fällen sei eine 14-tägige Quarantäne erforderlich.

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