Betriebsferien, neue DuschköpfeSo reagieren die Kölner Hotels auf hohe Energiekosten

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Hotel Chelsea

Das Chelsea Hotel in Köln

Köln – Für das Hotel Chelsea in der Jülicher Straße ist es eine Premiere. Zum ersten Mal wird das Haus mit 40 Zimmern über den Jahreswechsel geschlossen. „Wir werden vom 26. Dezember bis 8. Januar zu machen“, sagt Geschäftsführerin Andrea Seinen. „Hauptsächlich, um Energiekosten zu sparen.“ Denn der Druck auf Hotels ist groß. Aber es gebe auch noch weitere Gründe.

Auch im Chelsea fehlt Personal und die vorhandenen Mitarbeiter sind deshalb sehr belastet, ihnen möchte man eine zusätzliche Auszeit geben. Ohnehin seien die Tage um den Jahreswechsel etwas schwächer gebucht. „Silvester würden wir wohl voll sein, aber darauf verzichten wir diesmal.“ Am Ende, so schätzt Andrea Seinen, würde die Rechnung wohl auf „Plus-Minus-Null“ hinauslaufen. Der Energieeinsparung stehen wegfallende Einnahmen gegenüber. Und das Haus müsse grundbeheizt werden, auch wenn kein Gast übernachte.

Hotel hat über Weihnachten geschlossen

Ingmar Elsner, Chef des nur neun Zimmer großen Hotels Stern am Rathaus, hat bisher noch keine energiebedingte Schließung im Winter geplant. „Wir haben immer vier Tage über Weihnachten zu, auch dieses Jahr.“ Aber er beobachte natürlich die Preisentwicklung. „Wenn es sehr dramatisch wird, wären zusätzliche Schließtage durchaus eine Möglichkeit.“ Anderseits liefen andere feste Kosten wie die Pacht ohnehin weiter und bisher sei der Dezember gut gebucht. „Da muss man überlegen, ob sich das lohnt.“

Er überlegt allerdings, ob er ausnahmsweise im Januar schließt, weil die Süßwarenmesse und die Möbelmesse, die dann eigentlich stattfinden sollten, in den April bzw. Juni verschoben wurden und die Buchungen daher eher schwach sind.

Backpacker-Hostel bleibt geöffnet

Das Backpacker-Hostel Weltempfänger in Ehrenfeld bleibt geöffnet. „Wir werden den Betrieb nicht einstellen oder pausieren“, sagt Inhaber Roland Sachs. „Aber natürlich treibt uns das Thema auch um, zumal wir mit Gas heizen.“ Es sei schon einiges getan worden, um den Energieverbrauch zu senken: Wassersparende Duschköpfe wurden angebracht und die Thermostate an den Heizkörpern gewechselt. Sie werden nun zentral und temperaturabhängig gesteuert. „Kurzfristig können wir erhöhte Preise verkraften, langfristig werden wir höhere Heizkosten auf unserer Zimmerpreise umlegen müssen.“

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Einige andere angefragte Hotels berichteten, dass sie ebenfalls keine Schließungen planen. Auch Köln-Tourismus und dem Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sind bisher keine Fälle bekannt. Für die Gäste wird es also auch in den Wintermonaten weiterhin genügend Zimmer geben.  

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