„Anzahl der Ablehnungen halbieren“So will die Stadt Köln die Schulplatznot bewältigen

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Kinder sitzen auf Stühlen in einem Klassenzimmer. Im Vordergrund sind Schulranzen zu sehen.

In Köln braucht es weiterhin viele zusätzliche Schulen, damit alle Kinder den gewünschten Platz erhalten.

Fünf neue weiterführende Schulen starten im nächsten Jahr. Wo sich Eltern über die Konzepte und Standorte informieren können.

Die jüngste städtische Bevölkerungsprognose von Ende 2022 lässt die Beteiligten der Kölner Schulentwicklungsplanung etwas aufatmen. Zwar werden die Schülerzahlen kurz- bis mittelfristig noch weiter ansteigen, aber nicht so stark wie zuletzt angenommen. Das ist eine Erkenntnis der neuen Schulentwicklungsplanung, die Bildungsdezernent Robert Voigtsberger und Frank Pfeuffer, Leiter der Integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung, am Mittwoch vorgestellt haben.

„Wir sind aktuell nach wie vor noch in einer schwierigen Situation mit manchen Engpässen bei den Schulplätzen“, die sich aber sukzessive entspannen werde, sagte Voigtsberger. „Der Schwung im Schulbau“ setze sich fort und dürfe nicht nachlassen, um dem „Schulbaunotstand“ entgegenzuwirken. In der Vergangenheit sei viel versäumt worden, „aber wir haben deutliche Schritte nach vorn gemacht“.

Köln: Von 54 geplanten neue Schulen sind 13 gestartet

Die Schulentwicklungsplanung 2023 ist eine Fortsetzung der vorhergehenden Fassung aus dem Jahr 2020. Sie ermittelt anhand statistischer Erkenntnisse den Bedarf für Grund- und weiterführende Schulen in Köln in den kommenden Jahren und dient als Grundlage für die Pläne künftiger Schulplätze und -gebäude. 2020 war ein Bedarf von 54 neuen Schulen festgestellt worden. Daran wollen die Beteiligten auch festhalten.

Die „Schere“ zwischen Bestand und Bedarf an Schulplätzen werde sich perspektivisch schließen und eine auskömmliche Situation mit kleineren Klassen entstehen, so Pfeuffer. Im Grundschulbereich habe man den Höhepunkt an Erstklässlern bereits erreicht. Die Anzahl an Erst- und Fünftklässlern sei jeweils ein entscheidender Parameter für die Planung. Bei den Fünftklässlern stehe die Spitze noch bevor, werde dann aber leicht sinken und sich auf einem hohen Niveau einpendeln.

Im kommenden Jahr entstehen an fünf neuen weiterführenden Schulen 600 Plätze 

Von den 54 geplanten neuen Schulen sind 13 bereits gestartet, teilweise im Interim. Im kommenden Schuljahr 2024/25 werden fünf neue weiterführende Schulen ihren Betrieb aufnehmen – zwei Gymnasien und drei Gesamtschulen, an denen insgesamt 600 zusätzliche Schulplätze entstehen, davon rund 60 Inklusionsplätze. Es sind das Gymnasium Rondorf, das Gymnasium Nippes, die Gesamtschule Weidenpesch, die Gesamtschule Ossendorf und die Gesamtschule Am Wassermann in Vogelsang, die als einzige nicht im Interim, sondern gleich an ihrem dauerhaften Standort öffnet.

In den Folgejahren ab 2025/26 sollen neun zusätzliche Schulen folgen: Die Planungen sind unterschiedlich weit fortgeschritten, daher stehen noch keine genauen Zeitpunkte der Eröffnung fest. Dazu gehören das Gymnasium Brügelmannstraße in Deutz, das Gymnasium Im Hasental in Deutz, zwei Gesamtschulen in Kalk und mehrere Grundschulen. 17 weitere neue Grund- und weiterführende Schulen sind in den neuen großen Wohnbaugebieten in Köln geplant, etwa in Kreuzfeld, der Parkstadt-Süd und Mülheim-Süd, die aber noch nicht terminiert sind.

Im kommenden Schuljahr sollen acht Grundschulen um je einen Zug erweitert werden. Das soll mithilfe von Containerbauten geschehen. Denn die Schulplatznot an den Grundschulen war zuletzt hoch: In diesem Schuljahr konnte nur durch zahlreiche Mehrklassen und das Ausreizen der Klassenstärke überhaupt für alle Erstklässler ein Grundschulplatz geschaffen werden.

Besonders groß war der Mangel an Schulplätzen an den Gesamtschulen: Im aktuellen Schuljahr wurden mehr als 700 Kinder an dieser Schulform abgelehnt. Für das kommende Jahr rechnet Pfeuffer mit einer deutlichen Entlastung: „Theoretisch müsste sich die Anzahl der Ablehnungen etwa halbieren.“


Anfang des Jahres beginnt die Anmeldephase für das kommende Schuljahr. Im November und Dezember können sich Eltern und Schüler über die Schulen und ihre Konzepte informieren. Die Informationsveranstaltungen an den neuen Schulen finden an folgenden Terminen statt:

Gymnasium Rondorf: Dienstag, 21. November, um 19 Uhr, in der Sporthalle der KGS Grüngürtelschule, Mainstraße 75, Rodenkirchen

Gymnasium Nippes: Donnerstag, 23. November, um 18.30 Uhr, in der Aula des Barbara-von-Sell-Berufskollegs, Niehler Kirchweg 118, Nippes

Gesamtschule Weidenpesch: Donnerstag, 7. Dezember, um 19 Uhr, in der Aula des Joseph-DuMont-Berufskollegs, Escher Straße 217, Bilderstöckchen

Gesamtschule Ossendorf: Dienstag und Donnerstag, 12. und 14. Dezember, jeweils um 19 Uhr, Sitzungssaal im Bürgeramt Ehrenfeld, Venloer Straße 419-421

Gesamtschule Am Wassermann: Dienstag, 28. November, um 19 Uhr, Bürgerzentrum Ehrenfeld, Venloer Straße 429

Alle Infos zu den neuen Schulen finden sich auf der Internetseite der Stadt Köln.

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