Grönemeyer-Label lud einFreunde und Fans treffen sich zu Ehren von Holger Czukay im Stadtgarten

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Musiker Holger Czukay wäre am 24. März 85 Jahre alt geworden (Archivbild)

Musiker Holger Czukay wäre am 24. März 85 Jahre alt geworden (Archivbild)

„Grönland Records“ hatte in den Kölner Stadtgarten eingeladen. Am 24. März wäre Holger Czukay 85 Jahre alt geworden. 

„Ich habe mich ein bisschen als Medium verstanden, durch das die Musik durchgeht“, hat Holger Czukay einmal über sich gesagt. Ein andermal nannte er sich „universaler Dilettant“. Am 24. März wäre der Musiker, der als Mitglied der von ihm mitgegründeten Rockband „Can“ berühmt wurde und nach dem der Popmusik-Preis der Stadt Köln benannt ist, 85 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass lud das Plattenlabel des Künstlers, das von Herbert Grönemeyer betriebene „Grönland Records“, zu einem Treffen im Stadtgarten ein.

Am Samstag fanden sich dort Freunde und Fans von Czukay ein, der 2017 in Weilerswist gestorben ist. Eine Vorführung des Dokumentarfilms „The Sound of Cologne“ rundete das Programm ab.

Gedenen im Kölner Stadtgarten: Holger Czukays Neffe erinnert an seinen Onkel

Stellvertretend für die Familie richtete Czukays Neffe Timo Schüring, der dessen Nachlass verwaltet, einige Worte an die Gäste. Ein „Paukenschlag“ sei die Nachricht vom Tod des Onkels gewesen. Und eine Riesenaufgabe, der Menge dessen Herr zu werden, was Czukay unter anderem im „Can-Studio“, einem ehemaligen Kino in Weilerswist, und in einer Wohnung in der Lindenstraße in Köln hinterlassen habe, von Tausenden Platten über Musikgeräte bis hin zu „Bergen von Videoausrüstung“.

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Hinzu kämen all die Tonträger, die bis heute bei Bertelsmann in Gütersloh lagern. Schüring sprach auch darüber, dass es unter anderem wegen der Corona-Krise einige Jahre dauerte, bis das Grab des Onkels auf Melaten, zu dem eine Bronzeplatte gehört, fertiggestellt war. Erst vor einer Woche sei es so weit gewesen, pünktlich zum 85. Geburtstag.

„Holger Czukay Preis für Popmusik“ erstmals 2019 verliehen

Till Kniola, Referent für Popkultur beim Kölner Kulturamt, erinnerte daran, dass der Holger Czukay Preis für Popmusik zum ersten Mal 2019 verliehen wurde. Den mit 15 000 Euro ausgestatteten Hauptpreis erhielt damals der Musiker und Künstler Wolfgang Voigt, den undotierten Ehrenpreis das „Can“-Gründungsmitglied Irmin Schmidt.

Seit dem vorigen Jahr ist auch der Ehrenpreis dotiert, mit 5000 Euro. Er ging an das Projekt „Whirlpool Production“; den Hauptpreis bekam die Gruppe „Von Spar“. Von nun an werde es eine weitere Preiskategorie geben, sagte Kniola: den „Zukunftspreis“, verbunden mit 2500 Euro. Er soll den Holger Czukay Preis für aktuelle, innovative künstlerische Entwicklungen öffnen.

Bewerben kann man sich nicht um die Preise. Die Vorschläge macht eine unabhängige Jury, die aus Vertretern und Vertreterinnen der stimmberechtigten Fraktionen im Kulturausschuss besteht sowie aus Experten und Expertinnen der Popkultur. Ausgezeichnet werden Einzelpersonen, Bands oder Institutionen, die sich mit „herausragenden Leistungen“ um die Pop-Szene der Stadt verdient gemacht haben. 

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