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Fleischlose WurstErste vegane Fleischerei in Köln eröffnet – Was hinter der Namensgebung steckt

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Gründerin Saskia Kiesewetter und Gründer Jan Lachmann haben noch viel zu tun, bis ihre vegane Fleischerei in Keröffnet.

Gründerin Saskia Kiesewetter und Gründer Jan Lachmann hinter der Theke ihrer veganen Fleischerei 

Köln bekommt die erste vegane Fleischerei, mit Fleischersatz-Produkten und einem traditionellen Namen.

Am 16. August eröffnet auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld eine neue Filiale der „Veganen Fleischerei“. Doch mit klassischer Fleischverarbeitung hat das Konzept nichts zu tun.

Dennoch ist vieles vertraut: eine Frischetheke, abgewogene Produkte in Papiertüten, deftige Brötchen für die Mittagspause. Jedoch alles 100 Prozent pflanzlich.

Eine Fleischerei ohne Fleisch – wie passt das zusammen?

„Warum muss das denn Fleischerei heißen, wenn es gar kein Fleisch gibt?“, eine Frage, die das Team hinter dem Projekt häufig hört. Die Antwort ist deutlich: „Der Name soll genau das aussagen, was es ist, ein Geschäft, das aussieht wie eine klassische Metzgerei, in der man das erhält, was man dort auch findet, nur eben 100 Prozent tierfrei.“

Daher heißen alle Produkte ebenfalls wie ihre fleischhaltigen Pendants, mit einem eindeutigen „Kein/Keine“ davor („Keine Frikadelle“, „Kein Hack“ oder „Keine Salami“). Der Begriff „Fleischerei“ stammt dabei aus der Gründungsstadt Dresden und wurde übernommen, um auf kreative Wortneuschöpfungen zu verzichten und direkt klarzumachen, was Kunden und Kundinnen erwartet.

Vegane Fleischerei kommt nach Köln und sorgt für Gesprächsstoff

Die Aufregung über die Bezeichnung der Metzgerei als „vegane Fleischerei“ können die Betreiber nicht nachvollziehen. „Wir nehmen niemandem etwas weg, sondern schaffen Alternativen für diejenigen, die sich aus ethischen Gründen gegen Fleischkonsum entscheiden, aber den Geschmack vermissen.“

Die erste „Vegane Fleischerei“ eröffnete 2023 in Dresden. Inzwischen gibt es Filialen in Berlin, München, Augsburg und Hamburg. Nun folgt Köln – als erste Station in NRW. „Als Kölner und Kölnerinnen waren auch wir begeistert von der Idee, so ein Angebot in unsere Stadt zu holen. In unserer schönen Rheinmetropole fehlt bislang ein solches Angebot“, heißt es vom Team. „Die Nachfrage nach veganen Produkten steigt, auch unter Menschen, die weiterhin Fleisch essen.“ Köln sei vielfältig und weltoffen, da passe das Konzept gut rein, so die Gründer und Gründerin.

Von Leberkäse bis Mettbrötchen – alles ohne Tier

Das Sortiment ist groß und vielfältig. An der Frischetheke gibt es Aufschnitt wie „Keine Leberwurst“ oder „Keine Fleischwurst“, verschiedene Braten, Grillgut, vegane Fisch- und Käsealternativen sowie saisonale Produkte.

Die vegane Fleischerei auf dem Bischofsweg in Dresden. Jetzt eröffnet auch eine Filiale in Köln-Ehrenfeld.

Die vegane Fleischerei auf dem Bischofsweg in Dresden

Auch auf die schnelle Mittagspause ist man vorbereitet: Schnitzel- oder Leberkäsbrötchen, Mettbrötchen und sogar Frikandel Spezial gehören zum Angebot der To-Go-Theke. Die meisten Produkte kommen aus der eigenen Manufaktur in Dresden. Zusätzlich gibt es exklusive Kooperationen mit veganen Produzenten aus Deutschland. Die Zutaten stammen laut Betreiber ausschließlich aus Europa.

Überwiegend positives Lob für vegane Fleischerei in Köln

Die Rückmeldungen zur Namenswahl und zum Konzept insgesamt sind überwiegend positiv, so das Kölner Team: „Natürlich gibt es auch skeptische Stimmen, insbesondere zur Namensgebung, aber wie zu erwarten, nehmen die Kölner und Kölnerinnen uns mit offenen Armen in Empfang.“ Auch Fleischessende gehören zu den Fans: „Besonders der Leberkäse überzeugt“, heißt es.

Aktuell konzentriert sich das Team auf die Eröffnung und den erfolgreichen Start in Köln. Die Produktion bleibt in Dresden, vor Ort werden jedoch frische Feinkostsalate wie „Kein Fleischsalat“ oder „Kein Heringssalat“ zubereitet. Auch das vegane Catering-Angebot soll in Zukunft ausgebaut werden. Weitere Filialen in NRW sind derzeit nicht geplant.

Das erwartet die Besuchenden zur Eröffnung

Zur Eröffnung am 16. August wird es auf der Venloer Straße vielfältig: Ein Sektempfang, Musik vom DJ und ein Glücksrad mit Einkaufsgutscheinen sollen für Stimmung sorgen. Präsentiert wird das gesamte Sortiment, für den Sofortverzehr und für zu Hause. „Wir freuen uns auf viele neue Gesichter und spannende Gespräche“, sagt das Team.

Die Vegane Fleischerei Köln | Eröffnung: Freitag, 16. August 2025| Venloer Straße 308, Köln-Ehrenfeld |Öffnungszeiten ab Eröffnung: Mo–Sa, 11:30 bis 20 Uhr | www.dieveganefleischerei.de