Ende des Sharing-AngebotsWarum Ford keine Fahrräder mehr in Köln verleiht

Lesezeit 2 Minuten
MDS-KSTA-2017-10-16-71-123826504 (2)

Mit einer Werbefahrt am Dom präsentierten Ford und Bahn 2017 ihr gemeinsames Leihradangebot.

  • Die Deutsche Bahn und Ford haben ihren Vertrag für die blau-silbernen Leihfahrräder in Köln nicht verlängert.
  • Es gibt aber Alternativen für alle, die nicht auf Sharing-Bikes in der Stadt verzichten wollen.

Köln – Die blau-silbernen Leihfahrräder mit dem markanten Ford-Logo auf dem Gepäckträger werden nicht mehr lange in diesem Design durch die Straßen fahren. Der Automobilhersteller und die Deutsche Bahn Connect – das Unternehmen, das für die Technik, Ausleihe und den Service zuständig ist – haben ihren Vertrag für den Fahrrad-Verleihdienst nicht verlängert. Das Angebot wird fortan nur von dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn weitergeführt. Ford stellte während der vergangenen drei Jahre die Ford-Pass-App zur Verfügung, mit der die Kunden Fahrräder ausleihen konnten. Parallel konnten die Räder auch über die Call-a-Bike-App der Deutschen Bahn ausgeliehen werden – das funktioniert jetzt nur noch auf diesem Wege. Die Nutzer können sich mit ihrer Kunden- oder Handynummer ummelden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Übergang erfolgte für viele Fahrradfahrer allerdings abrupt. Erst zwölf Stunden vor Umstellung der Ford-Pass-App gab es eine Benachrichtigung per E-Mail. In dieser wurde auch verkündet, dass das Gebiet, in dem die Fahrräder abgestellt werden können, verkleinert worden ist. Einen Hinweis in der Call-a-Bike-App dazu blieb aus.

Alles zum Thema Ford

Nur an festen Punkten abzustellen

„Ich bin vom Wiener Platz immer gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren, jetzt kann ich es dort nicht mehr abstellen ohne eine Strafgebühr zahlen zu müssen“, berichtet ein Nutzer. „Dafür, dass mir das blüht, lief die Kommunikation zu den Änderungen schlecht“.

Die Strafgebühr hängt mit dem Konzept von Call-a-Bike zusammen, denn die Fahrräder können nur an festen Punkten im Stadtgebiet abgestellt werden. Passiert dies nicht, zahlt der Kunde eine Gebühr. Aufgrund der Änderungen fallen nun gewohnte Abstellpunkte weg. Rechtsrheinisch lassen sich die Räder zum Beispiel nur noch in Deutz und Kalk abstellen, vorher gab es Abstellpunkte von Stammheim bis nach Poll.

Ende kommt nicht überraschend

Der Vertrag der beiden Unternehmen war nur auf drei Jahre ausgelegt, das Ende kommt also nicht überraschend. Dass die Zusammenarbeit nicht verlängert wurde, hängt laut einer Ford-Pressesprecherin mit „unternehmensinternen Entscheidungen“ zusammen.

Dazu gehört, dass der Autokonzern 2018 den E-Roller Anbieter Spin aus San Francisco kaufte. Seit Juni fahren die Roller auf Kölner Straßen – auch sie sind zu mieten. Ford gehe es darum, „die letzte Meile emissionsfrei zu gestalten“ und das Auto als Teil des Weges zu denken. Das sei bereits der Grund gewesen, sich am Leihradsystem der Bahn zu beteiligen, so die Sprecherin.

Das Fahrrad kostet die Nutzer im Basis-Tarif pro halbe Stunde 50 Cent. Für die Nutzung der E-Roller fallen hingegen ein Euro Entsperrungsgebühr und 30 Cent pro gefahrener Minute an.

KStA abonnieren