Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Kommentar

Neuer Präsident
Mal eine gute Nachricht für Ford

Ein Kommentar von
2 min
Ein neuer Europa-Chef bei Ford stärkt Köln, meint unser Autor

Ein neuer Europa-Chef bei Ford stärkt Köln, meint unser Autor

Der neue Präsident des US-Autobauers für Europa sitzt in Köln, ist ein Ford-Gewächs und außerdem das, was man einen „Carguy“ nennt.

Neuer Europa-Präsident beim Autobauer Ford wird Jim Baumbick, der eigentlich James heißt. Eines vorweg: Wir wissen nicht, welche Bilanz wir in einigen Jahren vom Schaffen des US-Amerikaners ziehen werden, eine Glaskugel hat niemand. Und persönlich kennen wir Jim Baumbick auch nicht.

Aus heutiger Sicht aber spricht einiges dafür, dass die neue Personalie nach etlichen Hiobsbotschaften für Ford Köln in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren tendenziell eine gute Nachricht ist.

Baumbick ist ein „Carguy“, und kein Buchhaltertyp oder Marketing-Guru

Erstens: Die Stelle des Präsidenten für Ford in Europa ist endlich überhaupt wieder besetzt. Nach dem Abgang von Steward Rowly 2022 war der Posten in dieser Form überhaupt nicht besetzt. Dass es nun wieder einen Präsidenten für diese Märkte gibt, zeigt zumindest, dass Ford Europa im Autogeschäft nicht längst abgeschrieben hat, wie einst General Motors mit dem Verkauf von Opel an PSA.

Zweitens ist Baumbick ein echtes Ford-Gewächs. 1993, direkt nach dem Studium, heuerte er bei dem Autobauer an, und hat bis heute die Ford-DNA nicht abgelegt.

Drittens: Baumbick ist erfolgreicher Entwickler und endlich mal wieder das, was Amerikaner einen „Carguy“ nennen – ein Typ, der Autos liebt wie Dieter Zetsche oder Ferdinand Piëch. Und nicht in erster Linie wie ein Buchhalter Finanzen priorisiert oder das Marketing an die oberste Stelle im Konzern setzt, wie der zuletzt glücklose Martin Sander, der von VW kam und nach kurzer Zeit wieder dorthin zurückkehrte.

Viertens: So wie es aussieht, wird der neue „Mister President“ seinen Sitz weder im fernen Detroit noch in einer Finanzmetropole wie London haben, sondern in Köln am Rhein. Hier ist trotz aller Einschnitte noch immer das größte Ford-Werk Europas – der größte industrielle Arbeitgeber Kölns.