Wincent Weiss wurde 2015 mit einer Coverversion des Liedes „Unter meiner Haut“ von Elif Demirezer bekannt.
Nun darf er als erster Künstler nach dem Shutdown in der Kölner Lanxess-Arena auftreten.
Er kann es kaum erwarten, endlich wieder vor Publikum zu singen. Das Gespräch führte Stefan Worring
Köln – Herr Weiss, Sie spielen in der kommenden Woche in der Kölner Lanxess-Arena. Ist das Ihr erster Auftritt seit Beginn des Shutdowns?
Wincent Weiss: Ja, das wird mein erster Auftritt vor Publikum sein seit etwa sechs Monaten. Ich glaube, mein letztes richtiges Konzert war am 17. Dezember vergangenen Jahres. Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf meine Fans.
Weiss: Für mich ist die Coronazeit natürlich auch total verrückt. Aber neben den wirtschaftlichen Auswirkungen und den negativen Aspekten für viele Menschen, kann ich der Zeit viel Positives abgewinnen. Ich habe das erste Mal seit langem mal wieder Zeit für meine Familie, meine Freunde und auch für mich. Ich nutze die Zeit, um kreativ zu sein und neue Musik zu machen für mein drittes Album. Die Konzerte fehlen mir aber sehr. Sechs Monate ohne reichen langsam.
In die Lanxess-Arena passen normalerweise bis zu 20 000 Zuschauer. Das ist derzeit nicht erlaubt. Deshalb werden Boxen aus Plexiglas im Innenraum der Halle aufgebaut, damit die Fans die Abstände einhalten. Ist die Vorstellung, vor halb leeren Rängen zu spielen, nicht spooky?
Weiss: Ja, das stimmt. Eine volle Halle wird es nicht geben. Wir halten natürlich alle Corona-Regulierungen ein und somit sind nur 850 Leute in der Halle zugelassen – mit genügend Abstand zu den anderen Zuschauern. Spooky finde ich die Vorstellung allerdings nicht. Ich glaube, es wird schon komisch mit 850 Leuten auf einem so großem Raum ein Konzert zu spielen, aber ich denke es wird sehr schön! Alleine, dass wir die Möglichkeit haben, endlich wieder vor Publikum zu spielen, wird dann doch irgendwie wieder eine neue Erfahrung.
Zur Person
Wincent Weiss, geboren 1993 in Bad Oldesloe, ist Popsänger und Songwriter, wurde 2015 mit einer Coverversion des Liedes „Unter meiner Haut“ von Elif Demirezer bekannt. Mit seinen ersten Singles „Regenbogen“, „Musik sein“ oder „Feuerwerk“ landete er in den Charts. 2018 wurde er mit dem Echo in der Kategorie „Newcomer national“ ausgezeichnet. Weiss war Teilnehmer der sechsten Staffel von Sing meinen Song, seine aktuelle Single heißt „Kein Lied“.
Wie groß ist die Vorfreude?
Weiss: Die Vorfreude ist riesig! Vor allem, weil es nicht so lange hin ist. Sonst werden Konzerte über ein Jahr vorher angekündigt. Hier waren es nur zwei Wochen Vorlauf. Ich freue mich, meine Band, mein Team, aber vor allem auch meine Fans wiederzusehen und Musik zu machen.
Nach dem Tod von George Floyd gibt es eine weltweite Rassismus-Debatte. Was sagen Sie zu dem Thema?
Weiss: In erster Linie ist es natürlich schrecklich, was mit George Floyd passiert ist. Es ist aber auch schrecklich, sich vorzustellen, was auf der Welt für rassistische Dinge geschehen, die nicht zufällig gefilmt worden sind und somit weniger präsent. Ich finde es gut und wichtig, dass wir rausgehen und auf das Thema aufmerksam machen. Wir sind auf einen guten Weg und machen schon mal kleine Schritte in die richtige Richtung. Wir müssen immer wieder Rassismus verlernen!
Köln gilt als sehr lebenswerte Stadt besonders bei jungen Menschen. Wie erleben Sie das?
Weiss: Ich habe kurzzeitig in Köln gewohnt und mich öfter in Ehrenfeld aufgehalten. Dort war mein Gym und die Kneipe Buhmann und Sohn, in der wir ab und zu versackt sind. Aber im Biergarten am Aachener Weiher kann man auch nichts falsch machen, auch wenn es ein wenig touristisch ist. Außerdem erinnere ich mich gerne an mein Konzert im Gloria Theater zurück –sehr geile Location!
Weitere Termine: Karten für Wincent Weiss gibt es noch für die Zusatztermine am 22. und 23. Juni 2020, die ersten beiden Shows in der Lanxess-Arena sind ausverkauft. Felix Jaehn ist dort am 18. Juli 2020 gleich zweimal zu sehen.
