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Unerwartetes LebenszeichenKölner Band streamt 13 Jahre altes FC-Lied

3 min
K-PLUS Stadtleben Düx Delüx - Foto: Backheuer

Düx Delüx rocken auf Kölsch und Hochdeutsch.

Köln – Es scheint beinahe eine Art Naturgesetz zu sein, dass Lieder mit kölschem Text erst einmal im Karneval verortet werden. So jedenfalls ist die Erfahrung von Ralf Brunner und seinen Kollegen von der Kölner Rock-Band „Düx Delüx“. Dieser Umstand war ein nicht unwesentlicher Grund dafür, dass die Gruppe letzten Endes scheiterte. Trotz der Auflösung gibt es nun ein Lebenszeichen in Form eines 13 Jahre alten Songs.

Bei ihrer Gründung im Laufe des Jahres 2000 waren es noch bekannte Hard-Rock-Klassiker, die mit kölschen Texten versehen wurden. Da es aber zunehmend Probleme wegen der Urheberrechte gab, wurde das Projekt nach gut fünf Jahren vorübergehend auf Eis gelegt. Mit selbst komponierten Songs und neuem Elan ging es ab 2006 weiter. Das Debütalbum „Rock wie die Hölle us Kölle“ wurde schließlich 2009 veröffentlicht. Auf der CD findet sich unter anderem das „FC-Leed“. Brunners rockige Hommage an seinen Lieblingsverein, den 1. FC Köln.

Da die Idee mit kölscher Rockmusik nicht so richtig zünden wollte, beschlossen Brunner und seine Mitmusiker es ab 2010 mit Hochdeutsch zu versuchen. Die Formation erhoffte sich davon auch außerhalb der Kölner Stadtgrenze Auftritte bestreiten zu können.

Kölscher Rock nicht gefragt

Mit „Gib mir Rock’n’Roll“ erschien 2019 die letzte CD der Truppe. Kurz bevor Corona vielen Musikern eine Zwangspause auferlegt hat, gab das Quartett letztlich auf. „Wir haben nur noch geprobt und Auftritte waren keine in Sicht“, resümiert Brunner. „Wir sind mal gemeinsam mit Miljö aufgetreten. Das Publikum war fast schockiert. Wir waren denen zu hart. Für Rock-Fans wiederum waren wir aber immer zu kölsch“, fasst der Sänger das Problem von Düx Delüx zusammen.

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Doch jetzt erlebt die Geschichte der Band eine unerwartete Fortsetzung. Andreas Volk – Gitarrist auf dem Debütalbum – hatte 2009 die Tonspuren des „FC-Leed“ in ein Recording-Forum hochgeladen. Dort tauschen sich Tontechniker aus und experimentieren mit dem dort zur Verfügung gestellten Material von Musikern.

Fan überarbeitet FC-Leed

Im vergangenen Januar kontaktierte Sascha Nickel, ein Toningenieur aus dem Westerwald, die Band, ohne von deren zwischenzeitlichem Ende zu wissen. Er hatte sich anlässlich eines Geburtstages, auf dem alle möglichen FC-Lieder gespielt werden sollten, an die 13 Jahre alte Nummer erinnert. Es entstand ein reger Austausch mit Brunner, der bei Düx Delüx alle Texte geschrieben hatte und die Präsenz der Gruppe in den sozialen Medien weiterhin pflegt.

Nickel, der sich selbst zumindest als Sympathisant des FC bezeichnet, mischte das „FC-Leed“ neu ab und produzierte ein Video dazu. „Als großer AC/DC-Fan mochte ich das Rockige, den rotzigen Gesang, den originellen Text und das Kölsche dazu“, erklärt Nickel. Das Video wurde auf der Internet-Plattform „Youtube“ bereits am ersten Tag über 300 Mal aufgerufen – mehr als die meisten anderen Düx-Delüx-Videos in mehreren Jahren. Ein Hit nach dem Aus, es wäre ein versöhnliches Ende einer unglücklich verlaufenen Band-Historie.