Die Veranstalter des CSD sind für 2024 kompromissbereit rund um Straßenfest und Demo – nur einen anderen Termin können Sie sich nicht vorstellen.
Christopher Street DayCSD-Organisatoren wollen sich nicht „durch UEFA wegdrängen lassen“
Seit vielen Jahren findet das Straßenfest zum Christopher Street Day immer ab dem ersten Freitag im Juli statt. Im Jahr 2024 ist das der 5. bis 7. Juli – und an dem Termin wollen die Veranstalter Cologne Pride in jedem Fall festhalten. „Wir werden auf dem Wochenende bleiben“, so Cologne-Pride-Geschäftsführer Uwe Weiler zum „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Parallel finden zu der Zeit von der Stadt veranstaltete Fan-Events rund um die Fußball-Europameisterschaft statt (14. Juni bis 14. Juli), die zu Konflikten führen – eine Verschiebung des CSD-Termins stand daher im Raum. Das schließt Cologne Pride jedoch aus: „Wir möchten uns einfach nicht durch die UEFA verschieben oder wegdrängen lassen“, so Weiler.
Zum CSD-Demonstrationszug kommen in der Regel mehr als eine Million Menschen, auch das Straßenfest wird von Hunderttausenden besucht. Normalerweise findet das Fest am Heumarkt, Alter Markt und vor dem Gürzenich statt. Das wird 2024 wegen der Fußball-EM nicht möglich sein.
Alles zum Thema Christopher Street Day
- Sparkassen-Vorständin „Das Geschäft mit den Baufinanzierungen erholt sich spürbar“
- Ausstellung in Kölner Unterkirche Prominente Verstärkung für Riehler Künstlerkreis
- Reise nach Kattowitz Bürgermeister Andreas Wolter eröffnet CSD in Kölner Partnerstadt
- „Wir wollen Vorreiter sein“ Kölner Karnevalsverein setzt Zeichen für Vielfalt
- Angriffe aus konservativem Lager Robert Kleine bleibt Kölner Stadtdechant – trotz Kritik an Woelki
- Positive Bilanz Organisatoren des ersten CSD in Brühl kündigen Neuauflage an
- Sicherung von Großveranstaltungen Diese Überprüfungen durchlaufen Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten
Zwar sind die fünf in Köln stattfindenden Spiele bereits vor dem CSD-Wochenende vorbei. Doch in der Altstadt soll es ein „Football Village“ geben, in dem Spiele übertragen werden, außerdem soll es am Tanzbrunnen ein „Public Viewing“ geben. Wichtige Flächen sind also blockiert.
Die CSD-Veranstalter wollen für das Fest laut Weiler „einfach andere Örtlichkeiten finden“, das könnten die Nord-Süd-Fahrt, die Ringe oder auch der Jugendpark an der Zoobrücke sein. Man führe dazu „sehr gute Gespräche mit den Ordnungsbehörden“.
Die Stadt weiß um den Terminwunsch von Cologne Pride (früher: Kölner Lesben- und Schwulentag), aber ein endgültiges Ergebnis könne man „leider noch nicht mitteilen“, so eine Sprecherin.
Mehr als eine Million Gäste – großer Wirtschaftsfaktor für die Stadt
Bei der Planung rund um die EM habe man den CSD „vielleicht ein bisschen vergessen“, sagt Weiler. „Aber wir sind nicht nachtragend. Wenn es in irgendeiner Stadt Fußball und queeres Großereignis zusammen geben kann, dann doch in Köln.“
Zur letzten CSD-Demo im Jahr 2022 waren weit mehr als eine Million Menschen gekommen. Erstmals in der Geschichte hatte ein Ministerpräsident, Hendrik Wüst (CDU), den Demozug eröffnet. Die Zuschauerinnen und Zuschauer hatten mindestens 40 Millionen Euro in der Stadt ausgeben, wie „Köln-Tourismus“ grob schätzte.
In diesem Jahr findet das Straßenfest vom 7. bis 9. Juli statt. Die Anmeldefrist für teilnehmende Gruppen der Demonstration läuft bei Cologne Pride noch bis zum 31. Mai. Die Demo führt am 9. Juli von Deutz über die Deutzer Brücke, vorbei am Heumarkt zu den Ringen. Am Friesenplatz biegt der Zug in Richtung Dom ab, wo sich die Demonstration auflöst.