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Zu schnell, zu rücksichtslosBürgerverein Kölner Eigelstein warnt vor Kollisionen auf Fahrradstraße

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Die Fahrradstraße am Eigelstein wird nach Aussagen des örtlichen Bürgervereins zum Gefahrenherd für Radfahrer und Fußgänger.

Die Fahrradstraße am Eigelstein wird nach Aussagen des örtlichen Bürgervereins zum Gefahrenherd für Radfahrer und Fußgänger.

Entlang des Eigelsteins kommt es vermehrt zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern.

Der Eigelstein ist seit Ende 2021 eine Fahrradstraße und eine weitgehend autofreie Zone. In letzter Zeit häufen sich laut Veedelskümmerer Michael Seffen jedoch die Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern. Seitdem überwiegend Pkw und Lkw als Lieferanten den Weg lediglich an Werktagen zwischen 6 und 11 Uhr benutzen dürfen, weichen auch Fußgänger gerne von den nicht selten mit Waren oder Mobiliar eingeengten Bürgersteigen auf die Straße aus und genießen so den freigewordenen Raum.

„Es gibt leider Radfahrer, die ohne Wenn und Aber auf ihr Vorrecht bestehen und dies ausreizen. Laut Gesetz dürfen die Leute hier bis zu 30 Stundenkilometer schnell fahren. Viele sind mit imposanten, schweren Rädern unterwegs und brüllen die Passanten an oder klingeln die Leute gnadenlos nieder, wenn diese nicht Platz machen. Mitunter kommt es zu waghalsigen Ausweichmanövern auf den letzten Drücker“, berichtet Seffen, der für den Bürgerverein Kölner Eigelstein täglich im Viertel nach dem Rechten sieht und als Ansprechpartner fungiert.

Veedelskümmerer Michael Seffen und Vereinsvorständin Ellen Somnitz fürchten um die Verkehrssicherheit am Eigelstein.

Veedelskümmerer Michael Seffen und Vereinsvorständin Ellen Somnitz fürchten um die Verkehrssicherheit am Eigelstein.

Zudem ende für manche Radfahrer ihr Areal nicht und erstrecke sich auch auf die als Fußgängerzone eingerichtete Fläche am Eigelsteintor. Dass darüber hinaus immer wieder Pkw bewusst über den Thürmchenswall auf die Radstrecke gelangen, um Fahrten abzukürzen, sei eine weitere Realität, die zu Unmut führe. „Dass es noch nicht zu einem schweren Unfall gekommen ist, grenzt an ein Wunder. Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, wenn hier nicht bald mehr Einsicht erfolgt“, warnt der Vereinsmitarbeiter.

Die Vorfahrt rechtfertigt nicht, jemanden in Gefahr zu bringen
Ellen Somnitz

Natürlich sei die Rechtslage eindeutig, doch von den Nutzern der Örtlichkeit erwarten Seffen und die neue Vorständin Ellen Somnitz einen harmonischen gegenseitigen Umgang. „Wir benötigen hier keine Aufrüstung mit weiteren Schildern oder Beschriftungen. Eigentlich braucht es nur ein bisschen Rücksichtnahme und Weitsicht“, erklärt Somnitz. Für besonders eilige Fahrer verweist sie auf die neuen Fahrradspuren auf der parallel verlaufenden Turiner Straße. „Die schwächsten Verkehrsteilnehmer sind immer die Fußgänger. Das muss jedem klar sein. Die Vorfahrt rechtfertigt nicht, jemanden in Gefahr zu bringen“, so die hauptberufliche Szenenbildnerin im Filmbereich.

Einer neuerlichen Umwidmung als Fußgängerzone stehe man jedoch skeptisch gegenüber. Neben der Verkehrsproblematik stehen auf der Agenda des neuen Vorstandes um die erste Vorsitzende Katerina Fillmore, ihrem Stellvertreter Cemil Can, Schriftführerin Kaddy Saidykhan und Schatzmeisterin Ellen Somnitz Themen wie Rauschgifthandel, Sachbeschädigung, Raub, Obdachlosigkeit und Vermüllung. 

Einladung zum Veedelsspaziergang für OB Torsten Burmester

„Wir haben in den letzten Jahren schon einiges bewegt, aber es gibt hier immer noch ein großes Problem mit jungen Dealern, die durch den hohen Polizeidruck oder des Ordnungsamts am Ebertplatz auf den Eigelstein getrieben werden. Auch spontane Einbrüche in Autos, bei denen einfach das Fenster mit einem Werkzeug eingeschlagen und nach Wertsachen gewühlt wird, treten leider öfter auf“, berichtet Michael Seffen. Ferner seien die Geruchsbelästigungen und Schadstoffausstöße örtlicher Holzkohlegrill-Betreiber nach wie vor akut. Nur wenige Gastronomien hätten diesbezüglich auf schonende Filteranlagen umgerüstet, erklärt Seffen, der sich einen zeitnahen Besuch des neuen OB Torsten Burmester im Viertel wünscht. Der Bürgerverein verstehe sich dabei als Mittler zwischen Anwohnern, Politik sowie Verwaltung, um die Anliegen der Menschen im Quartier zur Sprache zu bringen.


Kontakt: Veedelszimmer des Bürgerverein Kölner Eigelstein, Weidengasse 23, 50668 Köln, Termine nach Absprache, Telefon: 0151 29 28 88 88, info@eigelsteinveedel.de, www.eigelsteinveedel.de