Eine Hängepartie für das Laurenz-Carré befürchteten viele nach der Insolvenz des Ex-Eigentümers. Nach zwei Jahren sind alle Flächen verkauft.
Gestoppte Baustelle am DomKölner Senats-Hotel hat einen neuen Eigentümer

Bauzaun um das Senats-Hotel: Die Sanierung des Hotels am Dom (im Hintergrund) wurde durch eine Insolvenz gestoppt.
Copyright: Matthias Hendorf
Die Foremost Hospitality Unternehmensgruppe hat das rund 250 Meter südlich des Kölner Dom gelegene Senats-Hotel gekauft und will das Haus nach der Sanierung 2027 eröffnen. Das hat das Berliner Unternehmen mitgeteilt. Laut eigener Aussage verfügt Foremost „über langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Entwicklung und des Betriebs von Hotels“.
In Deutschland führt die Firma laut ihrer Internetseite acht Hotels an sechs Standorten wie beispielsweise Hamburg, München oder Düsseldorf. Alle acht gehören zur Hilton-Gruppe, sechs davon sind sogenannte „Hampton by Hilton“ und zwei „Hilton Garden Inn“. In der Pressemitteilung zum Kauf in Köln spricht Foremost nur davon, dass eine „internationale Hotelmarke“ es betreiben soll. Ob es sich dabei um Hilton handelt, ließ Foremost am Montag offen.

Die Grafik zeigt die Übersicht über das neue Laurenz-Carré.
Copyright: Hahn/Ksta-Grafik
Vor der Insolvenz des früheren Projektentwicklers, der Düsseldorfer Gerchgroup, im Jahr 2023, sollte das denkmalgeschützte Haus aus dem Jahr 1958/1959 ein Hotel der Marke „Radission Red“ beherbergen. Das hat sich aber erledigt, weil der Verkauf durch Insolvenzverwalter Jens Schmidt laut Foremost „betreiberfrei“ erfolgte.
Timo Kläner, Geschäftsführer der Foremost Hospitality Unternehmensgruppe, sagte: „Wir freuen uns, dieses traditionsreiche Hotel an einem hervorragenden Standort in Köln entwickeln und betreiben zu können.“
Alle Flächen verkauft
Für Köln bedeutet der Verkauf, dass alle Flächen des früheren Laurenz-Carrés am Dom nach der Insolvenz neue Eigentümer haben und es keinen jahrelangen Stillstand gibt.

So sah eine erste Visualisierung des mittlerweile insolventen Entwicklers Gerchgroup für das Senats-Hotel aus.
Copyright: Gerchgroup
Den Begriff Laurenz-Carré hatte die Gerchgroup gewählt, weil das Bauprojekt am Laurenzplatz in der Innenstadt liegt. Dazu gehörten auf dem nördlichen Baufeld ein altes Gebäude samt in die Jahre gekommenem Parkhaus und weiterer Gebäude. Auf dem südlichen Baufeld stehen das denkmalgeschützte Senats-Hotel und ein weiteres Haus, in dem früher der Music Store verkaufte. Auch ein Parkhaus gehört dazu.
Die Gerchgroup wollte das Senats-Hotel sanieren und die restlichen Häuser durch neue ersetzen – mit Büros, Hotel, Handel und Wohnungen. 400 Millionen Euro wollte das Unternehmen investieren, doch dann kam die Insolvenz und die Frage: Wer baut das Projekt fertig? Nach der Insolvenz lag die Baustelle ein Jahr brach, inklusive einer großen Baugrube.
Bürogebäude mit Domblick
Am Ende drittelte Insolvenzverwalter Jens Schmidt das Bauprojekt, um es besser verkaufen zu können. Das nördliche Baufeld übernahm die Hanse-Merkur Grundvermögen AG, Bauwens setzt den Bau für sie um, das neue Bürohaus mit Domblick wächst auch schon sichtbar nach oben und soll 2027/2028 beendet sein. Das Recht, das Grundstück für das Wohngebäude zu nutzen, hat das Unternehmen „The Flag“ aus Attendorn übernommen.
Foremost übernimmt nun das Senats-Hotel, dessen Sanierung auch begonnen hatte, nach der Insolvenz aber gestoppt wurde. Ursprünglich hatte die Stadt schon vor einem Jahr im Mai eine „Konkretisierung“ für einen Verkauf erwartet, nun dauerte es doch noch ein weiteres Jahr. Schmidt teilte mit, das Gesamtprojekt sei jetzt „erfolgreich für eine Fortführung“ aufgestellt.