Der tatverdächtige Sohn soll mehrfach wegen häuslicher Gewalt der gemeinsamen Wohnung verwiesen worden sein.
Haftbefehl gegen Sohn83-Jähriger in Wohnung am Kölner Dom getötet

Eine Mordkommission ermittelt die Hintergründe der Gewalttat in der Nähe des Kölner Doms.
Copyright: Symbolfoto/ Alexander Roll
Nach dem gewaltsamen Tod eines 83-jährigen Mannes in der Kölner Innenstadt hat das Amtsgericht Köln Haftbefehl wegen dringenden Verdachts des Totschlags gegen den Sohn des Rentners erlassen. Der 39-Jährige schweige bislang zu den Vorwürfen, ihm sei ein Pflichtverteidiger beigeordnet worden, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.
Nach allem, was bisher bekannt ist, bildet die Tat den traurigen Höhepunkt einer schwierigen Beziehung zwischen Vater und Sohn. Es gebe Hinweise darauf, dass der 39-Jährige in der Vergangenheit schon häufiger der Wohnung verwiesen worden sei, berichtete Bremer. Die Polizei ermittelte jeweils wegen häuslicher Gewalt. Ein Gericht verurteilte den Sohn vor einiger Zeit wegen Körperverletzung zum Nachteil des Vaters.
Köln: Verdächtiger ist wegen Körperverletzung vorbestraft
Auch der Hauseigentümer hatte den 39-Jährigen schon einmal mit einem Hausverbot belegt. Vater und Sohn lebten zusammen in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mitten in der Kölner Innenstadt in der Nähe des Doms.
Doch trotz Verweisen und Hausverbots kehrte der 39-Jährige offenbar immer wieder zurück. Am Freitag eskalierte die Situation. Ein Bekannter des Opfers verständigte gegen 21.45 Uhr die Polizei, weil er den 83-Jährigen nicht erreichen konnte – was ungewöhnlich war. In der Wohnung trafen die Polizisten auf den Sohn und auf dessen schwer verletzten Vater. Rettungskräfte versuchten noch, ihn zu reanimieren, aber er starb gegen Mitternacht im Krankenhaus.
Todesursächlich war laut Staatsanwaltschaft „mehrfache stumpfe und scharfe Gewalteinwirkung“. Wie und womit genau der Verdächtige das Opfer getötet haben soll, steht noch nicht fest. Ein chemisch-toxikologisches Gutachten soll zudem klären, ob der Rentner womöglich unter Einfluss von Medikamenten oder anderen Substanzen stand.
Eine Mordkommission der Polizei ermittelt jetzt die weiteren Hintergründe.