Im historischen RathausOB Reker empfängt „Fachbeirat für Wiederaufbau des Historischen Archivs“

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker (l.) beim Empfang mit Mitgliedern des „Fachbeirats für den Wiederaufbau des Historischen Archivs“.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker (l.) beim Empfang mit Mitgliedern des "Fachbeirats für den Wiederaufbau des Historischen Archivs".

Oberbürgermeisterin Reker dankte im historischen Rathaus dem „Fachbeirat für den Wiederaufbau des Historischen Archivs“ für ihre Arbeit.

Schon kurz nach dem Einsturz des Historischen Archivs am 3. März 2009 rief der damalige Oberbürgermeister Fritz Schramma ein Expertengremium ins Leben, das den Wiederaufbau und die Rekonstruktion der zerstörten Dokumente begleiten sollte. Mittlerweile ist der Neubau am Eifelwall in Betrieb und genug Expertise zur Rettung des Archivguts vorhanden. Der „Fachbeirat für den Wiederaufbau des Historischen Archivs“ hat seine Aufgaben also erfüllt.

Zum Dank dafür lud Oberbürgermeisterin Henriette Reker jetzt die Expertinnen und Experten in das historische Rathaus zu einem Empfang ein. „Sie haben in der Stunde der größten Not nicht gezögert, sich für Köln und seine Geschichte einzusetzen“, so Reker: „Ihre Arbeit war spektakulär erfolgreich.“ Köln habe sich zum Kompetenzzentrum für die Restaurierung von Archivgut entwickelt.

Fachbeirat setzt sich aus 18 Personen zusammen

Der Fachbeirat hat 18 Mitglieder, darunter Archivare, Historiker und Restauratoren. „Der Schock, eines der bedeutendsten Kommunalarchive nördlich der Alpen zerstört zu sehen, hatte nicht nur die Archivgemeinschaft oder die Kölner Gesellschaft ergriffen, sondern war weltweit zu spüren“, sagte Beiratsvorsitzender Frank Bischoff, Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen.

Die Herausforderungen, die das Gremium zu meistern hatte, waren enorm. Die Themen reichten von der digitalen Rekonstruktion der Fragmente über Fragen des Brandschutzes im neuen Archiv bis zur Gestaltung eines benutzerfreundlichen Lesesaals.

„Wenn wir uns heute das Ergebnis am Eifelwall ansehen, dann stelle ich fest, dass sich die Aufwände gelohnt haben“, so Frank Bischoff. Die Stadt Köln habe eines der modernsten Archive Europas geschaffen. Wenngleich der Beirat kürzlich auch auf eine Reihe von Baumängeln aufmerksam gemacht hatte. Reker versprach, dass die Hinweise „nicht ungehört bleiben“.

Die Wiederherstellung des Archivguts werde noch einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen, so Bischoff. Beratung benötige das Archiv aber keine mehr: „Es hat sich durch die widrigen Umstände hindurchgekämpft und selbst zum Spezialisten für die Schadensbehebung von havariertem Archivgut entwickelt.“ Seine Expertise werde mittlerweile sogar in Übersee geschätzt.

So ganz auflösen will sich der Fachbeirat jedoch nicht. Geplant ist ab 2024 als Nachfolgeveranstaltung ein „Kölner Forum“, ein Expertenaustausch über Spezialfragen des Archivwesens.

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