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Stimmen aus der StadtDas sagen Menschen in Köln zum neuen Papst Leo XIV.

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen sind von links nach rechts Petra, Claudia, Klaus und Theo. Sie stehen auf der Domplatte vor dem Kölner Dom und schauen in die Kamera.

Petra, Claudia, Klaus und Theo (von links nach rechts) sind zufrieden mit dem Ausgang der Papstwahl.

Wie fallen die Reaktionen auf den neuen Papst in Köln aus? Wir haben uns umgehört.

Die Wahl des US-Amerikaners Robert Prevost zum neuen Papst hat viele Menschen in Köln bewegt. Am Donnerstagabend läuteten die Glocken zahlreicher Kirchen in der Stadt. Auch die größte Glocke des Kölner Doms, der „Dicke Pitter“, tat ihren Dienst und machte unmissverständlich klar, dass etwas besonderes passiert sein musste.

Einen Tag später sind auf der Domplatte und Umgebung zahlreiche Einheimische und Touristen unterwegs. Manche gehen einfach nur schnell vorbei in Richtung Hauptbahnhof, andere bleiben stehen und fotografieren das wichtigste Wahrzeichen Kölns. Ein ganz normaler Tag in Köln, hätte die katholische Kirche nicht seit gestern ein neues Oberhaupt.

Klare Forderungen an Leo XIV.

Juan José, ein junger Mann aus Barcelona, ist mit seiner Familie nach Köln gereist und hat klare Vorstellungen von Leo XIV.: „Ich hoffe, dass er mehr tut, um Christinnen und Christen auf der ganzen Welt vor Verfolgung zu schützen.“ Darüber hinaus solle der neue Papst weniger Politik machen und wieder mehr den Glauben in den Vordergrund stellen.

Juan José steht vor dem Kölner Dom und schaut in die Kamera. Rechts hinter ihm sprudelt ein Brunnen.

Juan José möchte, dass der neue Papst weniger Politik macht.

Auch Robert Kleine, Kölner Stadt- und Domdechanat, spaziert am Freitagmittag über die Domplatte, führt viele Gespräche. Die Wahl von Robert Prevost zum Papst finde er „spannend“. Denn Leo XIV. sei nicht das, was viele derzeit mit Amerika verbinden würden. Der neue Papst werde für „Frieden und Gerechtigkeit“ eintreten und „das Erbe Franziskus' fortführen“.

Was er bislang von Kölnerinnen und Kölnern zum neuen Papst wahrgenommen habe, sei vor allem positiv gewesen. Leo XIV. komme „sympathisch“ rüber, da er direkt in seiner Antrittsrede das Thema Frieden in den Vordergrund gestellt habe.

Robert Kleine steht auf der Domplatte vor dem Kölner Dom und lächelt in die Kamera.

Robert Kleine ist sicher, dass der neue Papst ein würdiger Nachfolger Franziskus' ist.

Jürgen (66) sitzt am Freitagmittag im weniger hektischen Domforum und genießt die Ruhe bei einer Tasse Kaffee. Der Kölner ist erfreut über die Wahl von Leo XIV.: „Ich habe gestern auf meiner Arbeit das Glockengeläut gehört.“

Als er zuhause ankam, sei der neue Papst gerade auf den Balkon des Petersdoms im Vatikan getreten. „Ich glaube, dass er etwas bewegen kann.“ Der Kölner findet: „Dass Frauen zu Priestern werden können, wäre angebracht.“ Zudem sei es von Vorteil, dass Leo XIV. sich schon lange Zeit für arme Menschen in Peru eingesetzt habe.

Jürgen schaut in die Kamera.

Jürgen wünscht sich einen progressiven Papst.

Wenig später spaziert eine Vierergruppe mit zwei Hunden über die Domplatte. Petra (54), Claudia (58), Klaus (61), Theo (70) sind für einen Tagesausflug nach Köln gekommen. Zur amerikanischen Herkunft des neuen Papstes sagt Petra: „Wir hoffen, dass er sich nicht an seinem Präsidenten orientiert.“ Als Leo XIV. gewählt worden ist, habe sie gedacht: „Oh Gott, hoffentlich ist er kein Trump.“

Claudia wünscht sich einen weltoffenen Papst: „Der neue Papst soll sich der modernen Welt annähern.“ Theo findet es positiv, dass Leo XIV. sich in der Vergangenheit bereits getraut habe, die Politik von Donald Trump anzuprangern. Die Gruppe ist sich einig, dass das, was Franziskus gemacht hat, fortgeführt werden solle.

Jutta (69) aus Kassel ist evangelische Kirchenvorständin und blickt positiv auf Leo XIV.: „Er macht einen guten Eindruck.“ Die 69-Jährige habe mitbekommen, dass Leo XIV. „weltoffen“ sei. Sie wünscht sich, dass in der katholischen Kirche nun bessere Bedingungen für Frauen geschaffen werden. Jutta ist sich sicher, dass der neue Papst mit seinen 69 Jahren etwas modernere Ansichten als der zu Amtszeiten deutlich ältere Franziskus vertreten wird.

Jutta steht vor dem Kölner Dom und lächelt in die Kamera. Hinter ihr sind viele Menschen zu sehen.

Jutta aus Kassel glaubt, dass der neue Papst positives bewirken kann.

Ob der neue Papst Leo XIV. auch tatsächlich die hohen Erwartungen, die an ihn gestellt werden, erfüllt, wird sich bereits in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.