Premiere Cirque BouffonEine Show für alle, die noch an die Liebe glauben

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In der Kirche wurde eine Bühne aufgebaut auf der eine Sängerin im Kostüm steht. Vor der Bühne sitzen Zuschauer. Das Licht ist blau.

Anja Krips bezaubert bei der Premiere von Cupido, der neuen Weihnachtsshow des Cirque Bouffon mit einem einzigartigen Soloauftritt.

Der Cirque Bouffon feierte seine Premiere von Cupido, der neuen Weihnachtsshow in der St. Michael Kirche am Brüsseler Platz. Mit dem Themenschwerpunkt Liebe trafen die Künstlerinnen und Künstler die Gäste mitten ins Herz.

Die Mischung macht‘s. Artistik, Akrobatik, Komik, Musik, Tanz. Dazu ein hochkarätiges, junges internationales Ensemble und ein Ort, der für ein himmlisches Advents- und Weihnachtserlebnis wie geschaffen ist. Nach dem großen Erfolg von „Coeur à Coeur“ (Herz an Herz) im letzten Jahr präsentierte der in Köln ansässige Cirque Bouffon am Mittwochabend seine neue Weihnachtsshow in der neuromanischen Kirche St. Michael am Brüsseler Platz.

Das Thema Liebe steht im Vordergrund 

„Cupido“ nennt Frédéric Zipperlin, französischstämmiger Direktor und Regisseur des Cirque Bouffon seine neueste Edition. Der Name Cupido dient als Synonym für Amor, der römischen Mythologie nach der Gott der Liebe. „Das Thema Liebe passt gut zu uns“, sagte Pfarrer Thomas Frings bei der Begrüßung der rund 400 Premierengäste in seiner Kirche, der drittgrößten in Köln. Er sei voller Freude darüber, dass der Cirque Bouffon wieder hier zu Gast sei, sagte Frings, der mit der Initiative „Kirche für Köln“ auch in diesem Jahr wieder Kooperationspartner des Ensembles ist.

Im Fokus der rund zweistündigen Show stehen die beiden Clowns Helena Bittencourt und Goos Meeuwsen, die engelhaft beflügelt, elegant, komisch und mit viel Gefühl für Pantomime, Slapstick, Melodram und urkomischen Clown-Einlagen die Gäste im Innenraum des Gotteshauses begeistern. Mit Bogen und imaginären Pfeilen zielen sie auf die Lampenkette des angedeuteten Zirkusdachs über der Bühne in der Mitte der Kirche, deren Lichter prompt ausgehen oder auf die Orgel, die im nächsten Moment zu spielen beginnt und gleichzeitig einen menschlichen Chor in Gang setzt. Immer wieder erntet das seit zehn Jahren verheiratete Paar (sie Brasilianerin, er Niederländer) für ihr leichtfüßig inszeniertes Chaos Beifall. Grandios auch die Pole- und Handstand-Akrobatin Aurélie Brua.

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Eine Frau und ein Mann sitzten auf der Bühne. Sie tragen beide Engelskostüme. Die Hände der Frau sind hochgehalten

Die Clowns Helena Bittencourt und Goos Meeuwsen begeistern das Publikum.

Einfühlsame und melancholische Musik von Sergej Sweschinski

Mit vollkommener Körperbeherrschung bewegt sich die Französin auf der Handstand-Plattform und zeigt dort die Hohe Schule der Gleichgewichtskunst - mal auf beiden Händen, mal auf einer, mal im Spagat. An der Tanzstange wirkt sie wie schwerelos, windet sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit in die Vertikale – alles ohne Netz und doppelten Boden. Immer wieder stockte dem Publikum der Atem, auch als Anna Abrams am Vertikalseil zur Musik von Cellistin Dalai Cellai, Bassist Sergej Sweschinski und Rudik Yakhin am Knopfakkordeon, kopfüber wohl kalkulierte Stürze vollführte.

Die Musik des Cirque Bouffon ist speziell, einfühlsam, melancholisch, zärtlich. Alle Stücke sind Eigenkompositionen, verfasst vom musikalischen Leiter des Cirque Bouffon Sergej Sweschinski. Rasante Temponummern zum Mitklatschen wechseln sich mit träumerischen Klängen ab. Zusammen mit den Gesangsdarbietungen von Anja Krips ergibt sich so ein ästhetisches Gesamtkunstwerk. Mit viel Anmut und Ästhetik präsentiert sich auch das sympathische Duo Iris und Chris, die bei ihrer Hand-auf-Hand-Akrobatik Körperspannung, Kraft und technische Präzision miteinander verknüpfen.

Die Akrobatin balanciert auf einem Arm. In ihrer anderen Hand hält sie eine Rose.

Pole- und Handstand-Akrobatin Aurélie Brua beeindruckt mit absoluter Körperspannung.

Weihnachtserlebnis für die ganze Familie

„Wow, super“, schallt es aus dem beheizten Kirchenraum. So etwas sieht man nicht alle Tage. Reichlich Beifall erhalten auch Evgeny Pimonenko für seine außergewöhnliche Jonglage-Show und das Clown-Trapez-Duo Suzanne Da Cruz und Darya für Slapstick-Einlagen in luftiger Höhe. Mit ihren dramaturgischen Geschichten gelingt es den Akrobaten, Jongleuren, Clowns und Musikern, die Herzen der Menschen zu berühren und die Zeit zu entschleunigen. „Cupido“ ist eine Show für alle, die noch an die Liebe glauben und das Träumen noch nicht verlernt haben. Ein himmlisches Weihnachtserlebnis für die ganze Familie an einem besinnlichen Ort.

„Cupido“ vom Cirque Bouffon, Pfarrkirche St. Michael, Brüsseler Platz. Vorstellungen bis 8. Januar 2023, jeweils Mittwoch bis Freitag 19.30 Uhr, Samstag 14.30 und 19.30 Uhr, Sonntag 14.30 und 17.30 Uhr. Gespielt wird auch an den Weihnachtsfeiertagen, zu Silvester und Neujahr. Am 24. Dezember finden die Weihnachtsgottesdienste unter Beteiligung des Cirque Bouffon statt. Tickets ab 35,40 Euro über Köln Ticket. Der Eintritt zum Gottesdienst ist kostenlos.

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