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EigelsteinSkelett eines Kindes aus Römerzeit gefunden

2 min
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Mit archäologischen Funden auf dem Gelände war nicht unbedingt zu rechnen.

Innenstadt – Wahrscheinlich war es ein Mädchen und wahrscheinlich war es nur wenige Jahre alt, als es etwa um 400 nach Christus starb. Das Skelett des Kindes sowie Grabbeigaben wurden bei Ausgrabungen im Eigelsteinviertel gefunden. Anlass war der geplante Anbau des „Classic“-Hotels. Bevor die Arbeiten beginnen konnten, untersuchte ein Archäologen-Team des Römisch-Germanischen-Museums um Grabungsleiter Dirk Schmitz die Fläche.

In dem erhaltenen Kindergrab wurde neben dem Skelett auch Schmuck, wie etwa Armreife, gefunden. Das legt nahe, dass dort ein Mädchen bestattet wurde. Nach einer ersten Untersuchung des Gebisses schätzen die Archäologen, dass es im Alter von ungefähr zwei Jahren gestorben ist und von seiner Familie liebevoll bestattet wurde - wie damals üblich außerhalb der römischen Stadtmauer, dort, wo später die romanische Kirche St. Ursula gebaut wurde.

15 Hohlräume Opfer von Reliquienräubern

Mit archäologischen Funden auf dem Gelände war nicht unbedingt zu rechnen. Neben dem Kinderskelett wurden rund 15 Hohlräume gefunden: Indizien für Gräber, die dort einmal waren, aber Opfer von Reliquienräubern wurden. Im Mittelalter nahm man an, dass rund um St. Ursula die Gebeine der auf ihrer Pilgerreise getöteten 11000 Jungfrauen bestattet worden sind, deren Gebeine als kostbar galten.

Die Ausgrabungen sind inzwischen abgeschlossen und die Bauarbeiten des Hotels können weitergehen. Das Kinderskelett wurde geborgen. Die Knochen und die Beigaben sollen so gut erhalten sein, dass noch genauere Erkenntnisse zu dem Fund möglich sein sollen.