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In der Kölner InnenstadtKreide-Werbung für Café ist verboten

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Die Kreidewerbung.

Innenstadt – Ein weißer Kreis, darin eine Tasse mit zwei Blättern, darunter der Schriftzug „Nature cup“: Vielen Kölnern sind in den letzten Tagen die Symbole auf Gehwegen in der Innenstadt aufgefallen. Es war die ungewöhnliche Werbeaktion zweier Jungunternehmer, die Unterstützung für die Eröffnung ihres Cafés suchen – „Nature cup“ soll es heißen, die Einrichtung zu 90 Prozent aus designtem Recycling-Material bestehen und das gastronomische Angebot „regional und gesund“ sein.

Die Werbung auf dem Bürgersteig bestand nach Angaben der jungen Geschäftsleute aus biologisch abbaubarer Kreide und ist nach den Regenfällen der letzten Tage verschwunden. Verboten war sie trotzdem, sagt Ursula Feld vom städtischen Ordnungsamt – die Initiatoren hätten eine Ordnungswidrigkeit begangen. Das geht aus der Kölner Stadtordnung hervor, die der Rat im April dieses Jahres verabschiedet hat. Danach ist es nicht gestattet, öffentliche Flächen, Anlagen und Einrichtungen, aber auch von der Straße einsehbare private Grundstücke „unbefugt zu beschreiben, zu bekleben, zu besprühen, zu beschmieren sowie zu bemalen oder dies zu veranlassen“. Dies gelte auch „für das Anbringen von Werbung aller Art“.

Und darunter fielen auch die Kreidesymbole der Café-Gründer, so Feld: „Kreide ist nur in Form von Kinderzeichnungen erlaubt“, sagt sie. Aber auch die Pflastermaler würden „in begrenztem Maße“ toleriert, wenn sie sich nicht großflächig etwa mit Gepäck oder Staffeleien ausbreiteten. Für Ordnungswidrigkeiten könnten Bußgelder von bis zu 1000 Euro verhängt werden. Grafitti sind laut Feld Straftaten und würden von der Polizei verfolgt.

Die Café-Gründer werden im Nachhinein wohl nicht belangt – aber sie brauchen ihrerseits Geld. Mit so genanntem „Crowdfunding“ („Massenfinanzierung“) sind sie im Internet auf der Suche nach Sponsoren für ihr Projekt.