Gläserne FabrikAusstellung im Schokoladenmuseum ist aufwendig umgestaltet worden

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Blick vom Riesenrad auf das Schokoladenmuseum in Köln

Köln – Der Zeitpunkt war denkbar ungünstig: Just, als das Schokoladenmuseum fertig war mit der Umgestaltung seiner Ausstellung im Erdgeschoss, löste die Corona-Pandemie den Lockdown aus, das Museum musste schließen. Jetzt, drei Monate später, läuft der Betrieb, den Auflagen angepasst, wieder langsam an. Die Touristen fehlen, die Schulklassen auch, die Besucher aus der Region kommen nur zögerlich. Dabei lohnt sich ein Besuch der komplett neu gestalteten gläsernen Schokoladenfabrik auf jeden Fall.

Eileen Schwarz (28), Museumspädagogin, Guide und inhaltlich am Umbau beteiligt, erläutert bei einem Rundgang das Konzept. Das Ziel sei gewesen, den Rundgang besser zu steuern, multimedial informativer zu machen, die Prozesse in der Fabrik „gläserner“ zu gestalten.

Erste Analysen zeigten, das das gut funktioniere: Die Aufenthaltszeiten der Besucher haben sich verlängert, die Resonanz sei positiv, erläutert Schwarz. Kein Zufall, wurden doch die Erfahrungen der Museumsführer miteinbezogen, Fragen, die immer wieder gestellt wurden, werden beantwortet. Warum läuft Schokolade manchmal an? Warum ist sie für viele Tiere giftig, für den Menschen aber nicht? Was hat mehr Kalorien – weiße oder dunkle Schokolade? Wie kommt die Tafel ins Papier? Bei welcher Temperatur wird geröstet? Wie schmecken Kakaobohnen pur?

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Durch eine neu gestaltete Wegeführung kann der Besucher entlang der Maschinen die Produktion eines Schokotäfelchens leicht verfolgen, der industrielle Charakter ist bewusst stärker als der museale. Rösten, brechen, mahlen, mischen, walzen, conchieren – sechs Schritte, bis aus der Kakaobohne nach vielen Stunden endlich Schokolade geworden ist. Das wird nachvollziehbar gezeigt und erklärt.

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Videoanimationen (nicht nur) für junge Besucher zeigen, was in den Maschinen so vor sich geht, für Technikbegeisterte wurden Schaltkreise freigelegt oder ein Kettenförderer. Wichtige Temperaturen etwa beim Rösten (50 Grad) kann man erfühlen, es riecht nach Schokolade. „Ein tolles Erlebnis“, schwärmt Eileen Schwarz, „ein bisschen wie eine begehbare Infografik“.

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