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Kunst- und MuseumsbibliothekKölner Kulturdezernent will neues Gebäude kaufen

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Die langjährige Heimat der Kunst- und Museumsbibliothek am Kattenbug.

Die langjährige Heimat der Kunst- und Museumsbibliothek am Kattenbug.

Obwohl der Rat die Stadt schon 2014 mit einer Lösung für einen Standort der Kunst- und Museumsbibliothek beauftragt hatte, passierte nichts.

Kulturdezernent Stefan Charles strebt den Kauf eines Gebäudes in der Innenstadt an, um dort die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) zentral und nicht mehr an fünf Standorten unterzubringen. Das hat er dem Kulturausschuss des Stadtrates mitgeteilt. Um welches Haus es geht, sagte er nicht. Es befindet sich in Privatbesitz.

Charles bezeichnet die fünf Standorte als keine dauerhafte Lösung, sie sei „dem akuten Handlungsdruck“ geschuldet.

Allerdings hatte schon seine Vorgängerin Susanne Laugwitz-Aulbach eine zentrale Unterbringung in einem gekauften Gebäude als „wünschenswert“ bezeichnet – und zwar im Jahr 2014, also vor elf Jahren.

Ratsauftrag nicht umgesetzt

Und im selben Jahr beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, mit der Universität bis 2015 ein Konzept zu erarbeiten, das die KMB an einem Standort zusammenführt. Fünf Jahre später kam raus: Die Verwaltung hatte den Ratsbeschluss nicht umgesetzt – und war plötzlich unter Druck, weil der Mietvertrag für den Haupt-Standort am Kattenbug (600 Meter entfernt vom Dom) ein Jahr später auslief.

Wie berichtet, konnte der Vertrag bis Mitte dieses Jahres verlängert werden, nun kommt die KMB übergangsweise an zwei weiteren provisorischen Standorten in Ehrenfeld und Gremberghoven unter. Laut Charles kann die Stadt die beiden Gebäude nur etwa fünf Jahre nutzen, bis die Kapazitäten erschöpft sind. Demnach ist es eine „vorübergehende Verschnaufpause“.

Bibliothek mit bedeutender Sammlung

Laut eigener Aussage ist die KMB „mit ihren mehr als 550 000 Bänden eine der größten öffentlichen Kunst- und Museumsbibliotheken zur Modernen Kunst und zur Fotografie in der Welt“. Die Einrichtung wurde 1957 gegründet.

Bevor die Stadt die neue Innenstadt-Immobilie kauft, braucht es laut Charles unter anderem eine Prüfung, ob der Kauf wirtschaftlich ist. Sie müsste allerdings aufgrund „ihres baulichen Zustands“ umfangreich umgebaut werden. Ursprünglich sollte die KMB in die frühere Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße einziehen, doch laut Charles hätte das „kostenintensive Umbaumaßnahmen“ erfordert. (mhe)