Römisch-Germanisches Museum42 Millionen Euro für Sanierung reichen nicht aus

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Das Römisch-Germanische Museum ist bereits seit Ende 2018 geschlossen, die Bauarbeiten haben aber noch nicht begonnen.

Innenstadt – Das Römisch-Germanische-Museum (RGM) am Roncalliplatz ist wegen einer anstehenden Generalsanierung bereits seit Ende 2018 geschlossen – seit Ende 2019 befindet sich ein Teil der Ausstellung im Belgischen Haus an der Cäcilienstraße.

Die Bauarbeiten haben trotz des bereits drei Jahre zurückliegenden Auszugs noch immer nicht begonnen. Das eigentliche Sanierungsprojekt startete erst im Frühjahr 2021. Bereits jetzt zeichnet sich allerdings ab, dass die im Jahr 2015 kalkulierten 42 Millionen Euro nicht im Ansatz ausreichen werden, um das Großprojekt zu finanzieren.

Kostenschätzung zurzeit nicht möglich

Die Stadt sieht sich derzeit nicht in der Lage, eine belastbare Aussage zu den Kosten zu treffen. Und das hat einen simplen Grund: Die Planung befindet sich in einer so frühen Phase, dass eine seriöse Kostenschätzung zurzeit schlichtweg nicht möglich ist. Die städtische Gebäudewirtschaft hat am 1. November 2021 die erste von üblicherweise neun Leistungsphasen abgeschlossen.

Das Projekt befindet sich derzeit in der zweiten Leistungsphase, dem Vorentwurf. Das bedeutet, dass bislang nicht einmal eine Entwurfsplanung geschweige denn eine Ausführungsplanung für die Sanierung des denkmalgeschützten Museums vorliegt. Erst dann offenbart sich, wie teuer das Vorhaben tatsächlich sein wird.

Die Gebäudewirtschaft hat das Kostenrisiko deshalb auf die Warnstufe „Rot“ gesetzt – das bedeutet, dass das Risiko, die bisherige Kostenprognose zu überschreiten, als hoch eingestuft wird.

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Denkmalschutz und Baukostenanstieg

Dass die vor sieben Jahren prognostizierten 42 Millionen Euro nicht ausreichen werden, hat unterschiedliche Gründe. Zum einen sind die allgemeinen Baukosten seit damals drastisch gestiegen, zum anderen haben die Anforderungen des Denkmalschutzes seitdem zugenommen. Hinzu kommt, dass sich die Konzeption der zukünftige Ausstellung deutlich verändern soll.

Es wurde darüber hinaus festgestellt, dass weite Teil des Gebäudekomplexes, wie etwa die dazugehörige Dombauhütte, umfangreich abgedichtet werden müssen. Es sei daher „ mit einer deutlichen Kostenfortschreibung zu rechnen“, so die Gebäudewirtschaft.

Neue unterirdische Verbindung

Um zu verdeutlichen, wie weit die Planung noch von einer Fertigstellung entfernt ist, reicht ein Blick auf die ungelösten Themen. So wird noch untersucht, ob die geplante unterirdische Verbindung zwischen dem RGM und dem benachbarten neuen Stadtmuseum – das als Teil der Historischen Mitte neu gebaut wird – überhaupt machbar ist.

Wie genau das unterirdische römische Hafentor integriert werden soll, ist noch unklar. Die Fassaden, Außenwandelementen und das Dach sind bisher nicht abschließend untersucht worden, so dass nicht sicher ist, welcher Sanierungsaufwand dort ganz genau besteht.

Die vielen Unwägbarkeiten lassen Zweifel daran aufkommen, ob das Museum tatsächlich wie geplant im Sommer 2026 wieder eröffnet werden kann.

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