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Kölner EigelsteinViele wollen den Veedelsplatz „Am Salzmagazin“

Lesezeit 3 Minuten

Nach Entwürfen von Stentenbach + Partner Architekten könnten die Bahnbögen samt Vorplatz gastronomisch genutzt werden.

Kölner Innenstadt – Dort, wo einmal die Gaffel-Brauerei stand, wird bald ein Hotel in die Höhe ragen. Und mit dem neuen Gebäude wächst die Hoffnung, dass das Bahnhofsviertel zwischen Eigelsteintorburg und Bahnbögen ein wenig Auftrieb bekommt. Die Stadt will die Dynamik stützen und schlägt einen Quartiersplatz hinter dem Neubau vor, um gleich mehrere Probleme zu entschärfen. Die Bezirksvertreter der Innenstadt diskutierten den Vorschlag in ihrer jüngsten Sitzung, verschoben aber ihren Beschluss dazu. Zunächst wollen sie sich an Ort und Stelle ein Bild machen.

Für Parkplatzsuchende sind die Pläne sicher keine gute Nachricht. Die dreieckige Fläche zwischen den Straßen Am Salzmagazin und Eintrachtstraße wird auch künftig nicht mehr für den ruhenden Verkehr zur Verfügung stehen; derzeit wird sie noch für die Hotelbaustelle benötigt. Später soll sie zu einem einladenden Platz für die Nachbarn und Besucher des Viertels werden, und so für mehr soziale Kontrolle in der eher finsteren Ecke zwischen den Bahnbögen und den Unterführungen sorgen. In einem 216 000 Euro teuren „Qualifizierungsverfahren“ sollen Architekten und Stadtplaner Vorschläge entwickeln. Die Bürger sollen ganz zu Beginn beteiligt werden, die fertigen Pläne Anfang 2020 vorliegen.

Zwischen dem Gelände der früheren Gaffelbrauerei und den Bahngleisen soll ein neuer Quartiersplatz entstehen.

Wie der Platz genau aussehen soll, ist noch offen. Sicher ist aber, dass ein Spielplatz integriert werden soll. Die Althoff-Gruppe, die das angrenzende Hotel errichtet, hat das mit der Stadt so vereinbart. Für eine Handvoll Wohnungen, die das Unternehmen in den Hotelkomplex integriert, muss nämlich eigentlich ein Spielplatz in der Nähe mitgeplant werden. Außerdem soll das Hotel für eine Fußgängerverbindung zwischen Eigelstein und Am Salzmagazin sorgen.

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Kein tragfähiges Konzept vorhanden

Der Platz könnte ein weiteres Problem lösen: den jahrelangen Stillstand bei der Entwicklung der Bahnbögen. Lutz Figge hat die Gewölbe auf Jahrzehnte von der Deutschen Bahn gepachtet. Ein Planverfahren ist zwar seit 2008 eingeleitet. Doch noch immer gibt es kein halbwegs tragfähiges Konzept. Die vier Bögen, die an den künftigen Platz grenzen, könnten aber nun – dank der angestrebten Neuplanung des Platzes – tatsächlich einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.

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Sie sind laut Figge vor wenigen Jahren saniert worden und bislang lediglich als kostenpflichtige Parkplätze vermietet. Figge sagt, er sei im Gespräch mit Gastronomen, die sich in den Bögen ein „junges Brauhaus“ vorstellen können. „Für ein solches Konzept brauchen sie aber eine angemessene Außengastronomie“, sagt er. Deshalb hat er ein Architekturbüro beauftragt, das eine Aufteilung des Platzes vorgeschlagen hat. Knapp zwei Drittel sollen demnach in der warmen Jahreszeit mit Tischen und Stühlen belegt werden. Der schlicht gehaltene Entwurf ist der Vorlage der Stadtverwaltung beigefügt.

Ein „schmerzlicher Kompromiss“

Die sieht Außengastronomie auf dem Platz auch grundsätzlich vor. Die Stadtverwaltung spricht sich aber dafür aus, die nach Abzug des Spielplatzes verbleibenden 320 Quadratmeter nur zur Hälfte einer möglichen Gastronomie zur Verfügung zu stellen.

Ein sehr „schmerzlicher Kompromiss“ für Figge. „Wir hätten gerne die ganze Fläche gehabt“, sagt er. Der Platz sei einer der wenigen Orte an den Bahnbögen, wo viel Licht hinfällt. Und er appelliert: Ohne eine funktionierende „höherwertige Nutzung“ sehe er für die Entwicklung der gesamten Bögen, die vom Hansaring bis zum Club Bahnhof Ehrenfeld reichen, schwarz. „Das ist der Kernpunkt der Geschichte“, ergänzt er.

Unterdessen sprechen sich sowohl Bezirksvertreter als auch der Bürgerverein Eigelstein für ein rasches Vorgehen aus. Nur zähneknirschend akzeptierten CDU und SPD in ihrer jüngsten Sitzung deshalb auch den Wunsch der Grünenfraktion nach einem Ortstermin. „Das Viertel wartet auf die Umgestaltung“, sagte Regina Börschel, SPD, in der Sitzung. „Wir sollten die Verwaltung hier nicht ausbremsen“, sagte Maria Tillessen, FDP.

Die Linke indes hält an einem früheren Gedanken fest. Danach sollte ein Wohnhaus auf dem Grundstück entstehen. „Wir wollen da Wohnungen haben“, sagte Manfred Müller in der Sitzung. Damit sind sie inzwischen aber allein.