Nachfolger gesucht„Tante Skäte“ in der Südstadt in gute Hände abzugeben

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Eine Frau in Pulli, Schal und Mütze steht vor einer Wand, an der Skateboards in vielen Designs hängen.

Ela Grilec in ihrem Laden Tante Skäte.

Ela Grilec möchte ihren Skateladen „Tante Skäte“ in der Südstadt nach fast zwölf Jahren abgeben. Sie möchte nicht zur „Oma Skäte“ werden. 

Im Oktober 2012 öffnete Ela Grilec ihr Geschäft für Skatezubehör und Streetwear am Ubierring. Jetzt möchte sie aufhören. „Aus Altersgründen. Ich habe als „Tante Skäte“ angefangen und möchte nicht als „Oma Skäte“ enden“, sagt die 56-Jährige. Grilec hat ihren Laden mit viel Herzblut und Engagement aufgebaut, er läuft gut und hat eine treue Kundschaft. Daher möchte Grilec „Tante Skäte“ nicht einfach schließen, sondern gerne weitergeben. „Es wäre wirklich schade, wenn der Laden einfach weg wäre. Das würde auch eine Lücke in der Südstadt hinterlassen“, sagt sie.

Der Nachfolger oder die Nachfolgerin sollte gerne jünger sein. „Das ideale Alter wäre zwischen Mitte 30 und Mitte 40, dann hat man schon einen gewissen Weitblick“, meint die Südstädterin. Am besten sollte der Nachfolger Erfahrung haben, im Einzelhandel, aber vor allem mit Selbständigkeit. „Da hängt schon viel dran, das wird oft unterschätzt. Man muss organisieren, Buchhaltung führen, rechtzeitig Bestellungen aufgeben und vieles mehr“, berichtet Grilec. Natürlich müsse man auch gut mit den Finanzen umgehen. „Umsatz ist nicht Gewinn, man kann nicht alles ausgeben, was man auf dem Konto hat“, sagt sie. Sie selbst ist Diplom-Pädagogin und arbeitete viele Jahre in der Erwachsenenbildung.

Skater-Mode bei „Tante Skäte“ in der Kölner Südstadt

Und klar, eine große Affinität zur Skater-Szene müsse der Nachfolger haben, so Grilec. „Man muss gar nicht unbedingt selbst Skateboard fahren, aber man muss sich auskennen mit den Boards und dem ganzen Zubehör und sich richtig für den Skater-Lifestyle und die dazu gehörige Mode interessieren“, erläutert die 56-Jährige. Die Skater-Szene sei jung und schnelllebig, die Mode sei hier extrem wichtig. „Es kommen auch viele Kunden in den Laden, die gar nicht skaten, aber auf die Mode stehen“, so Grilec.

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Das Schaufenster und Ladeneingang eines Skatershops ist zu sehen.

Tante Skäte gibt es seit fast zwölf Jahren am Ubierring.

Als sie anfing, öffnete sie „Tante Skäte“ als Familienladen und hat ihn als solchen etabliert. „Wir nehmen auch Anfänger ernst und beraten sie genauso erstklassig wie alle anderen Kunden“, sagt Grilec. Zu ihrem Sortiment gehören Skateboards, Ersatzteile wie Kugellager und Rollen, Zubehör wie Helme und die für Skater wichtigen guten Schuhe und jede Menge Hosen, T-Shirts, Sweatshirts und Rucksäcke. Gute Qualität ist Grilec wichtig. „Ansonsten macht das Fahren keinen Spaß und in der Regel heißt billig kaufen zweimal kaufen“, sagt sie. Bei den Modeartikeln hat sie von Beginn an auf Nachhaltigkeit geachtet.

In einem kleinen Verkaufsraum gibt es Pullis, T-Shirts, Mützen, socken und Rucksäcke.

Die modischen Outfits spielen in der Skater-Szene eine große Rolle.

Ihre Kunden sind zwischen vier und 70 Jahre alt. „Die Älteren kaufen die Modeartikel wie Mützen im Winter, Flipflops im Sommer“, sagt Grilec. Toll findet sie, dass heute viel mehr Mädchen skaten als noch vor 15 Jahren. Sie selbst ist früher Longboard gefahren, macht das aber schon länger nicht mehr. „Die Verletzungsgefahr nimmt mit höherem Alter zu. Mein Mann und mein Sohn sind bei uns die Skater“, erzählt sie.

Die Lage am Ubierring sei prima, meint sie. „Viele Leute sehen den Laden von der Bahn oder dem Bus aus und kommen dann rein“, so Grilec. Der Verkaufsraum ist etwa 55 Quadratmeter groß, der Vermieter damit einverstanden, dass sie einen Nachfolger sucht. „Ich möchte zeitnah aufhören, aber die erste Zeit würde ich dem neuen Ladeninhaber noch beratend zur Seite stehen. Wer Interesse hat, gerne bei mir melden“, sagt Grilec.


Tante Skäte Skateshop, Ubierring 19, geöffnet Montag bis Freitag von 12 bis 18.30 Uhr, samstags von 11 bis 15 Uhr, Telefon: 0221 16998677, E-Mail: info@tanteskaete.de

tante-skaete.de

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