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Mit Party und PolizeieinsatzStudierende der TH Köln besetzen Hörsaal – Protest wegen Sparmaßnahmen

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15.09.2025 Köln. Der Eingang des Hauptgebäudes der Technischen Hochschule Köln (TH Köln) in der Claudiusstraße. Foto: Alexander Schwaiger

Wegen bevorstehender Kürzungen und Einsparungen an der TH Köln besetzen Studierende für einige Tage den Hörsaal 201 

Rund 130 Studierende haben am Dienstag die friedliche Besetzung des Hörsaals gestartet. Sie machen auf die drohenden Mittelkürzungen des Landes und die Konsequenzen aufmerksam.

Studierende der TH Köln besetzen seit Dienstag einen Hörsaal am Südstadt-Campus am Ubierring. Grund dafür sind die drohenden Kürzungen der Landesmittel für die NRW-Hochschulen ab 2026. Die ‚Technische Hochschule Köln‘ ist ebenfalls betroffen und muss ab 2026 4,7 Millionen Euro einsparen. Die Studierenden befürchten empfindliche Einschnitte im Bereich der Hilfsangebote für Studierende sowie für die Organisation von Hochschulveranstaltungen durch die Fachschaften.

Studentin Anna Mohr sagt: „Wir brauchen dringend Sichtbarkeit. Wir sagen ganz klar: Die Kürzungen gehen an unsere Bildung, an die Qualität der Betreuung. Wir wollen die Studis auch auf die Kundgebung am 5. November vor dem Düsseldorfer Landtag vorbereiten.“ Unter dem Motto „genug gekürzt“ rufen Studierendenschaften aus ganz NRW zur Demo gegen die geplanten Mittelkürzungen auf.

Die Studierenden erwarten Einsparungen der TH Köln vor allem im Bereich der sogenannten „Qualitätsverbesserungsmittel“: Diese seien „die einzigen Mittel, über die Studierende mehrheitlich (mit-)bestimmen könnten“. Sie dienten als Grundlage für Veranstaltungen und Gastvorträge und seien „ein Resultat des letzten Bildungsstreiks aus dem Jahre 2009“. Angebote zur Hilfe beim wissenschaftlichen Schreiben sowie Tipps zum Studieren und zur Studienorganisation seien gefährdet, glaubt Mohr. 

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Ende der Besetzung an der TH Köln noch nicht absehbar

Die Besetzung des Hörsaals 201 der TH Köln, die rund 130 Studierende initiiert haben, läuft derweil friedlich. „Die Hochschulleitung hat uns am Dienstag das Hausrecht erteilt, im Raum über Nacht zu verweilen. Wir haben viel Abendprogramm mit den Studis zusammen erarbeitet.“ Fachvorträge von Dozierenden aus dem sogenannten wissenschaftlichen Mittelbau sowie Diskussionen über Politik und den Hochschulhaushalt sind Teil des Programms, sagt Mohr, die im fünften Semester Soziale Arbeit studiert.

Auch eine Party hätten sie gefeiert, auf Videos sieht man DJ-Pult, Boxen sowie tanzende Studierende. Ein Polizeieinsatz wegen Ruhestörung sei in der Nacht zu Mittwoch friedlich verlaufen, so die Studentin. Das Präsidium der TH Köln habe ihnen für den Mittwoch noch grünes Licht gegeben. Wann die Studierenden den Hörsaal räumen, weiß Mohr noch nicht. „Wir sind gewillt, weiterzumachen, auch heute Nacht“ sowie die nächsten Tage. Eine Anfrage dieser Zeitung hat die TH Köln bis zum Abend nicht beantwortet, eine Stellungnahme sei erst am Donnerstag möglich.