Auf der Pfeilstraße hat eine Pop-up-Kunstgalerie eröffnet. Aus einem vorübergehenden Leerstand wird so eine Attraktion.
Kölner KünstlerinPop-up-Galerie auf der Pfeilstraße eröffnet

Susanne Herbold und ihr Mann Marcel Wüst in der Galerie
Copyright: Michael Bause
Pop-up-Geschäfte sind derzeit die angesagte Übergangslösung für Leerstände auf den Kölner Einkaufsmeilen. Nun hat der Trend auch die Pfeilstraße, die derzeit Wandlungen durchmacht, erreicht. Susanne Herbold hat hier vorübergehend eine Kunstgalerie mit ihren Werken eröffnet und malt auch live vor Ort. „Da ist wirklich eine Win-win-Situation für alle“, sagt sie begeistert über die Innenstadt-Location.
Unsere Wände zu Hause sind jetzt nackt
Sie wohnt mit ihrem Mann, dem ehemaligen Radrennfahrer und „Tour de France“-Etappensieger Marcel Wüst, in Bergheim-Glessen und hat ihre farbenfrohe, ausdrucksstarke Kunst – vor allem Acryl auf Leinwand – bisher online verkauft. Dann kam das Angebot für die Zwischennutzung. Peter und Marion Zimmermann, Besitzer der Räume, sind die Hauptsponsoren des kölschen Profiradteams Dauner/Akkon, das sich besonders für die Nachwuchsförderung im Radsport einsetzt. Dies ist auch die Schnittstelle mit Marcel Wüst.
Das Angebot kam so spontan, dass das Ehepaar kurzerhand private Möbel und die Kaffeemaschine in das leere Ladenlokal mitbrachte. „Und zu Hause sind jetzt fast alle Wände kahl, weil wir alle Bilder mitgenommen haben.“ Oder wie Marcel Wüst es sagt: „Unsere Wände sind jetzt nackt.“ Nach nur vier Tagen Vorbereitung wurde eröffnet. Wie lange die Pop-up-Galerie bleiben kann, steht noch nicht fest. Susanne Herbold rechnet aber mindestens bis Weihnachten.
Hier braucht niemand Schwellenangst zu haben
„Es ist toll, dass man hier die Menschen direkt erreicht. Bei Galerien gibt es ja doch häufig Hemmschwellen.“ Hier könne jeder einfach hereinkommen und die Preise fangen auch schon bei 95 Euro für einen kleinen Kunstdruck an. Susanne Herbold ist Autodidaktin, von jedem Verkauf gehen zehn Prozent an einen karitativen Zweck.
Marcel Wüst sieht übrigens durchaus eine Ähnlichkeit beim Vorgehen von Künstlern und Leistungssportlern. „Beide sind irgendwie in einem Tunnel, wenn sie arbeiten.“ In der kommenden Woche geht es für das Ehepaar Herbold-Wüst nach Miami, wo die Malerin Werke auf der „Red Dot“-Kunstmesse ausstellen wird. Ein kleiner Koffer und ein großes, sorgfältig geschützte Paket mit einigen Bildern kommen mit. In dieser Zeit werden Galerie und Atelier von der Kölner Malerin Yvonne Eyserfey mit Leben gefüllt. Auch ihr kann man beim Malen zuschauen.
Pop-up-Galerie Susanne Herbold, Pfeilstraße 39, 50672 Köln, Öffnungszeiten auf der Webseite herbold-art.de