Wann wird die Bühnen-Sanierung am Offenbachplatz fertig sein? Am Donnerstag gab die Stadt einen neuen Sachstand dazu.
„Leichte Verzögerungen“Kölner Bühnen-Baustelle ist noch im Zeitplan

Der Blick in den Zuschauersaal der Oper.
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Baudezernent Markus Greitemann geht weiter davon aus, dass die Sanierung von Oper, Schauspiel, Kleinem Haus und Kinderoper zwischen Oktober und Dezember dieses Jahres „baulich fertiggestellt“ sein wird. Das teilte Greitemann am Donnerstag mit, als er die Baustellen-Berichte für März und April vorlegte: „In den kommenden drei Monaten wird der Fortschritt auf der Baustelle weiter Fahrt aufnehmen.“
Demnach ist die Oper nach knapp 13 Jahren Sanierung zu 92 Prozent fertig saniert, bei Schauspiel, Kleinem Haus und Kinderoper sind es 88 Prozent. Zum Vergleich: Zwei Monate vorher waren es Ende Februar 90 und 85 Prozent. In zwei Monaten sind die Arbeiten also um zwei beziehungsweise drei Prozentpunkte vorangeschritten.
Kleine Verzögerungen bei der Sanierung
Laut Stadt laufen die Arbeiten aber „weiterhin konstant auf gutem Niveau“. Trotz „leichter Verzögerungen“ und „kleinerer Mängel“ hält sie am Terminplan fest.
Doch die Formulierung „baulich fertiggestellt“ heißt nicht, dass umgehend auf den Bühnen am Offenbachplatz wieder Stücke aufgeführt werden können. Erst nach dem Bauende lässt die Verwaltung prüfen, ob die technischen Anlagen harmonieren. Sie haben in der Vergangenheit viele Probleme bereitet.
Noch einige offene Fragen
Bei einem Rundgang über die Baustelle Anfang April hatte Greitemann die Dauer für diese sogenannte Wirkprinzipprüfung mit etwa vier bis sechs Monaten angegeben. Am Donnerstag teilte er mit, dass erst bis Ende Juni im Detail klar sei, wie lange die Prüfung dauert.
Das heißt: Bei der Bühnen-Sanierung bleiben trotz der laut Stadt „nach Plan“ laufenden Arbeiten Unsicherheiten. Im schlimmsten Fall könnten die Häuser erste Ende Dezember „baulich fertiggestellt“ sein und die Prüfung der technischen Anlagen könnte sechs Monate dauern: Dann wäre die Sanierung erst im Juni/Juli 2026 abgeschlossen.
Sanierung musste neu aufgesetzt werden
Üblicherweise beginnt eine Spielzeit im September/Oktober. Das macht einen Puffer von rund drei Monaten, inklusive der Sommerferien. Und vorher muss der Umzug aus den Interimsspielstätten von Oper (Staatenhaus) und Schauspiel (Depot) vollzogen werden.
Ursprünglich sollte die Sanierung der vier Häuser mit rund 2500 Plätzen für Gäste nach drei Jahren 2015 beendet sein, doch das klappte nicht. Die Stadt kündigte dem Planungsbüro, plante fast komplett neu.
Immer wieder verzögerte sich das Großbauprojekt. Aus anfänglichen Gesamtkosten von 540,9 Millionen (Bau, Interimsspielstätten, Finanzierung) sind mittlerweile rund 1,465 Milliarden Euro (plus 170,4 Prozent) geworden.
Der Bau ist derzeit mit 798,6 Millionen Euro veranschlagt, laut Stadt ist das „nach aktuellem Kenntnisstand ausreichend“.