Gastronomie in KölnLokal am Brüsseler Platz nach Brand neu eröffnet

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Gastronom Haydar Kizay mit Geschäftsführerin Lola Bogumil im „Brüsseler“.

Gastronom Haydar Kizay mit Geschäftsführerin Lola Bogumil im „Brüsseler“.

Köln – Von alten Menschen sagt man, sie seien wie alte Bäume, die sich nicht verpflanzen lassen. Bei alten Stammgästen liegt die Sache offenbar etwas anders; zumindest dann, wenn die „Verpflanzung“ so einfühlsam vonstattengeht, wie gerade am Brüsseler Platz zu erleben ist.

Aus dem früheren „St. Michael“ ist nach viermonatiger Schließung das „Brüsseler“ geworden, und es hagelt geradezu Lob von den Leuten, die dort bereits in den zurückliegenden zehn Jahren die Abende am Tresen zugebracht haben. „Es kommen viele Stammgäste zurück“, freut sich Geschäftsführerin Lola Bogumil. Dabei seien viele alte Gäste so in Sorge gewesen, „was mit ihrem Wohnzimmer passiert“.

Fernseher verschwindet nach dem Fußballspiel

Passiert ist in der Tat eine Menge. Im Nachhinein könnte man es fast als Glücksfall bezeichnen, dass ein Schwelbrand vor Monaten das Interieur, Wandputz und Zwischendecke beschädigte und vieles nicht mehr zu retten war. So kann man heute auf die unverputzten Klinkerwände schauen. Anstelle von Kneipentischen sitzt man an alten Werkbänken und auf ehemaligen Kirchenbänken. Stravos Mylonas heißt der Künstler, der diesen Mix aus Industriedesign und klerikalen Relikten eingeführt hat.

Er hat auch den Mechanismus ausgetüftelt, mit dem man den für Fußballübertragungen unentbehrlichen Großfernseher nach Abpfiff hinter einer antiken Bleiverglasung wieder verschwinden lassen kann. Gastronom Haydar Kizay, der auch das „Goldfinger“ und den „Arkadia Tanzclub“ an der Friesenstraße sowie „The Cage“ am Rathenauplatz betreibt, gefällt es, dass das Kneipenmobiliar und andere Accessoires eine Verbindung zum Gotteshaus Sankt Michael herstellen.

Das „Brüsseler“ will Kneipe bleiben, und zwar eine, wo sich 20-Jährige und 60-Jährige mischen. Es gibt aber auch eine eigene Küche und einen Mittagstisch, bei dem Hähnchen in allen Variationen serviert werden.

Zur Auswahl stehen Schenkel vom Freilandhähnchen vom Landhof Lapinchen frisch aus der Eifel, die in Butterbrotpapier verpackt für 3,50 Euro serviert werden, sowie halbe Hähnchen (5,50 Euro) – auf Wunsch mit Pommes (2,50 Euro) oder verschiedenen Salaten (je 4,50 Euro). „Besser nur eine Sache, und die macht man gut“, kommentiert Bogumil das Konzept.

Das neue „Brüsseler“ verfügt über 50 Innen- und 30 Außenplätze. Gaffel-Kölsch kostet nach wie vor 1,60 Euro. Hausgemachten Kuchen gibt es für 3,30 Euro. Hunde sind willkommen. FC-Spiele, Spiele der ersten Bundesliga und der Champions League werden live übertragen.

Brüsseler, Brüsseler Platz 1, Öffnungszeiten Mo.–Do. 12–1Uhr, freitags und samstags 12–3 Uhr, Sonntag 15–1 Uhr.

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