Noch Tickets für Theater-Trip zum TagebauStück „Ultima Ratio“ spielt im Doppeldecker

Lesezeit 2 Minuten
Sommerblut1

Die Bühne steckt im Doppeldeckerbus.

Köln – Im Jahr 2187 begibt sich eine Reisegesellschaft via Zeitmaschine in den Herbst 2022. Ihr Transportmittel: Ein knallroter Doppeldeckerbus. Die Stationen: Das Haus am See im Kölner Westen, der nordrhein-westfälische Kohletagebau Hambach sowie Schloss Türnich in Kerpen. An Bord: Menschen, Pflanzen … und reichlich Raum zur Reflektion.

Noch Plätze frei für Trips

„Ultima Ratio“, die neue Inszenierung im Rahmen des Sommerblutfestival, verlässt die klassische Bühne, um mitten ins Drama „Krieg“, „Klimawandel“ oder „Energiekrise“ zu steuern. Nach den ersten drei rund dreistündigen Touren folgen nun die Trips vier bis sechs, für die noch Plätze verfügbar sind.

Termine für das Bus-Theater

„Ultima Ratio“ Regie: Christoph Steć, Spiel: Arwen Schünke, Mira Wickert, Thomas Zimmer , Termine: 14.,15.,16. Oktober, 18 Uhr

Das inklusive Sommerblutfestival fand erstmals 2002 statt. Im Programm sind stadtweite Performances aus den Bereichen Theater, Tanz und Musik verankert. Darüber hinaus finden Ausstellungen statt. 2006 erfolgte die Gründung des Sommerblut Kulturfestival e.V., der sich auch international für alternative Projekte engagiert. Mehrmals wurden Inszenierungen des Festivals für den Kölner Theaterpreis nominiert. 2007 erhielt das Stück „Sex Id“ in Kooperation mit DIN A13 Tanzkompanie den Kölner Tanzpreis. 

Mitinitiatorin Hanna Lina Schneeberger beschreibt das Theaterstück als eine Erfahrung mit Blick auf den Ist-Zustand der Welt, der aufzeige, welche Welt möglich wäre. Dennoch handele es sich auch um eine Abenteuerreise, die niemanden aus der politischen Verantwortung entlasse.

Abbruchkante am Tagebau Hambach beeindruckt

Ihre Impressionen der ersten Fahrten beschreibt die Medienwissenschaftlerin als „intensiv emotional“, insbesondere beim Anblick der Grube an der Abbruchkante des Tagebaus Hambach. „Ich war noch nie dort. Die Ausmaße dieses Loches sind unvorstellbar. Dennoch baute sich wieder Hoffnung auf, als wir im Türnicher Schloss ankamen, das gerade zum Biobetrieb umgebaut wird. Für mich ist die Zukunft noch keine Dystopie sondern bleibt weiterhin erstrebenswerte und erreichbare Utopie“, so Schneeberger.

Das könnte Sie auch interessieren:

Festivalleiter Rolf Emmerich erinnert sich an den Blick in die Weiten des Kohleabbaus als kollektives Schockgefühl. „Wir haben den Kontakt zur Natur verloren und sehen sie lediglich als Sachlichkeit. Doch wir sind Teil von ihr“, so der Kulturmanager. Das Projekt soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden, jedoch ohne die Busfahrt. Eventuell kommt es zu Theateraufführungen des Stücks im Zuge des nächsten Sommerblutfestivals unter dem Leitthema „Nachhaltigkeit/Klima“.

KStA abonnieren