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Schutz der WasserfloraTaucher setzen Pflanzen in Volksgartenweiher

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Männer in Taucheranzügen stehen in einem Weiher. Einer hat eine Pflanzkiste in der Hand.

Taucher verteilten Armleuchteralgen am Grund des Volksgartenweihers. 

Etwas mehr als zwei Jahren haben die Sanierungsarbeiten am Volksgartenweiher gedauert. Mit der Pflanzung von Algen ist sie nun abgeschlossen.

Die grünen Pflanzen in den Transportkästen wirken unscheinbar, aber sie leisten in Gewässern gute Dienste. Zwei Taucher der Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) setzten zuletzt Armleuchteralgen in den Grund des Volksgartenweihers ein. Unter Wasser sehen die Pflanzen  aus wie kleine Tannenbäume. Sie wirken dadurch wie höhere Wasserpflanzen, sind aber richtige Algen. Die Armleuchteralgen, deren Bestand gefährdet ist, tragen zur Entkalkung des Wassers bei und verhindern so, dass sich zu viele Grünalgen bilden. Zudem sind sie ein Sauerstoff- und Nährstoffspeicher und sorgen für gute Wasserqualität. Knapp zwei Stunden waren die Taucher im Einsatz, ein weiterer StEB-Mitarbeiter war im Bötchen unterwegs, um die am Ufer gelagerten Pflanzen zu den Unterwasser-Kollegen zu bringen.

Die Unterwasserbepflanzung ist der letzte Schritt der Sanierung des Weihers. Die war notwendig geworden, weil die alte Weihersohle in dem mehr als 130 Jahre alten Gewässer undicht geworden war. Auch die geringe Wassertiefe von nur etwas über einem Meter war problematisch und führte dazu, dass sich das Wasser aufheizte, sich viele Algen bildeten und sich die Wasserqualität verschlechterte.

Volksgartenweiher in Köln fasst jetzt doppelt so viel Wasser wie vorher

Die Sanierungsarbeiten starteten im Januar 2023. Das Wasser wurde abgepumpt, Fische, Frösche und Kröten kamen in ein im Volksgarten errichtetes Ersatzgewässer. Nachdem die alte Teichsohle aufgebrochen und abgetragen war, wurde der Weiher ausgebaggert, wobei auch Tiefwasserzonen von vier Metern Tiefe geschaffen wurden. Seit Herbst des vergangenen Jahres wurde wieder Wasser eingelassen, inzwischen ist der Weiher vollständig gefüllt und fasst nun doppelt so viel Wasser wie vorher. Die Tiere sind seit einigen Monaten wohlbehalten zurück in ihrem angestammten Gewässer, und auch die Bauzäune sind mittlerweile verschwunden.

Zwei bis drei Male werden die Taucher im Frühjahr und im Sommer noch kommen, um weitere Armleuchteralgen in den Grund des Weihers zu bringen. Es handelt sich um unterschiedliches Arten mit unterschiedlichen Pflanzzeiten. „Danach ist die Sanierung abgeschlossen“, so Steb-Sprecherin Birgit Konopatzki. Die Sanierung und das Einrichten eines neuen funktionierenden Ökosystems kosteten insgesamt rund 5,5 Millionen Euro.