Zeugnisse sind besser als erwartetKölner Schüler verraten ihre Noten

Zeugnisausgabe im Corona-Schuljahr
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Köln – Dieses Schuljahr war ein einziges Hin und Her. Mal Unterricht in der Klasse, mal Wechselunterricht, mal Homeschooling. Für alle Kölner Schülerinnen und Schüler ist am Freitag ein außergewöhnliches Schuljahr zu Ende gegangen. So außergewöhnlich, dass es auf der Ursulinenrealschule gleich zwei Zeugnisse gab. „Du hast durch deine Motivation und Hilfsbereitschaft dazu beigetragen, dass wir alle diese Zeit gut meistern konnten“ steht beispielsweise auf Leas „Ursulinen Homeschooling Zeugnis“.

Lea (12) ist zufrieden mit ihrem Zeugnis.
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Auch mit ihrem richtigen Zeugnis ist die Zwölfjährige sehr zufrieden: „Im Lockdown kam ich nicht so gut klar und hatte Schwierigkeiten, mich zu motivieren. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich verschlechtert habe, aber mein Zeugnis ist sogar besser als das aus dem letzten Halbjahr.“ Besonders froh ist sie über die Eins in Religion.
Das Schuljahr war stressiger
Jona hat das Schuljahr als sehr stressig empfunden. „Die Lehrer mussten ihren Stoff durchbringen, dadurch hatten wir mehr Aufgaben. Wir hatten viele Videokonferenzen und die Hausaufgaben wurden strenger kontrolliert.“ Auch die vielen Wechsel zwischen Lernen zu Hause und in der Schule seien anstrengend gewesen. „Und dazu immer diese Ungewissheit, wie es demnächst weitergeht“, sagt der 14-Jährige.

Jona (14) fand das Schuljahr sehr stressig.
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Sein Zeugnis könnte zwar besser sein, „aber ich bin ganz zufrieden, vor allem mit der Eins in Sport und der Zwei in Englisch“. Das Lernen auf Distanz ist dem Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums schwer gefallen. „In Mathe muss ich noch was nachholen. Und in Physik habe ich irgendwann gar nichts mehr verstanden.“ Über die Vier ärgere er sich aber nicht so sehr, „denn ich habe Physik jetzt eh abgewählt“.
Wegen Corona keine Noten auf dem Zeugnis
Die neun Jahre alte Pia ist enttäuscht über ihr Zeugnis, aber nicht weil es schlecht ist: „Wir hätten zum ersten Mal Noten auf dem Zeugnis gehabt. Aber wegen Corona haben wir wieder nur eins mit Text bekommen.“ Den letzten Tag vor den großen Ferien hat die Drittklässlerin mit gemischten Gefühlen erlebt: „Unsere Lehrerin geht in Rente. Nach den Ferien bekommen wir eine neue. Außerdem mussten wir uns von den Viertklässlern verabschieden und haben alle geheult.“

Pia (9) hätte gern ein Zeugnis mit Noten gehabt.
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An der Regenbogenschule werden nämlich die ersten und die letzten beiden Klassen zusammen unterrichtet. „Nach dem Lockdown war es total cool, wieder in der Schule zu sein. Doch anfangs war es auch anstrengend, plötzlich wieder mit so vielen Anderen zusammen zu sein. Aber inzwischen habe ich mich wieder daran gewöhnt.“
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Hoffen auf Präsenzunterricht nach den Ferien
Der 16 Jahre alte Jesse freut sich über sein Zeugnis: „Für meinen geringen Aufwand ist es sehr gut geworden.“ Nur über seine Vier in Chemie ärgert er sich. Aber es ist zum Glück die einzige Vier. Der Online-Unterricht hat dem Zehntklässler des Georg-Büchner-Gymnasiums keine Probleme bereitet. „Ich hatte deutlich weniger Aufgaben als im Präsenzunterricht und nur sehr wenige Videokonferenzen.“ Trotzdem hofft Jesse, dass es nach den Ferien mit Präsenzunterricht weitergeht, „weil ich dann meine Freunde sehe und es bei Fächern wie Sport mehr Spaß macht, in der Schule zu sein“.