Glasfaser, Wlan, Gigabit-AusbauSo kommt die Digitalisierung an Kölner Schulen voran

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Kölns Schüler sollen in Zukunft häufiger mit Hilfe von Tablets lernen.

Köln – Einer der wenigen positiven Nebeneffekte der Coronazeit ist, dass die Pandemie die Bedeutung der Digitalisierung an den Schulen stärker in den Fokus gerückt hat. Auch in Köln hat sich in den vergangenen beiden Jahren viel beim Ausbau der digitalen Infrastruktur getan. Stadt und Netcologne ziehen nun eine Bilanz des bisher Erreichten.

Nahezu alle Kölner Schulen seien demnach inzwischen ans Glasfasernetz angeschlossen – eine Voraussetzung, damit digitaler Unterricht überhaupt stattfinden kann. Weitere Bedingungen sind ein leistungsstarkes Wlan und der Gigabit oder Breitband-Ausbau. „Durch die Corona-Pandemie mussten wir das Tempo für den Ausbau deutlich erhöhen“, sagt Netcologne-Geschäftsführer Timo von Lepel. Netcologne betreut im Auftrag der Stadt IT und Infrastrukturausbau an allen 260 städtischen Kölner Schulen.

6400 leistungsstarke Wlan-Antennen an Kölner Schulen

256 Kölner Schulen wurden den Angaben zufolge flächendeckend mit insgesamt 6400 leistungsstarken Wlan-Antennen ausgestattet. Pro Schule sind bis zu 65 Antennen im Einsatz. Allein im Jahr 2021 wurden 1400 solcher Antennen installiert. „Die Vernetzung jeder einzelnen Schule ist von den Anforderungen her ähnlich komplex wie die eines mittelständischen Unternehmens – mit dem kleinen Unterschied, dass sich hier zum Schulgong alle Schülerinnen und Schüler zeitgleich einwählen“, sagt von Lepel. In den kommenden Jahren gelte es, das Schul-Wlan weiter zu verdichten und technische Standards fortlaufend zu erneuern.

„Unser Ziel als Stadt ist es, die optimalen Voraussetzungen für digitales Lernen an den Kölner Schulen zu schaffen – und zwar dauerhaft“, sagt Schuldezernent Robert Voigtsberger. „Wir reden hier nicht über einen Sprint, sondern über einen Langstreckenlauf, bei dem wir die Schulen konsequent auf ihrem Weg in die Digitalisierung begleiten, mit einer zukunftssicheren und leistungsstarken Infrastruktur.“ Dazu gehören digitale Endgeräte für Schülerinnen, Schüler und Lehrende sowie eine IT, „die unsere Schulen bei der sicheren und zentralen Verwaltung ihrer Daten bestmöglich unterstützt“, so Voigtsberger weiter.

170 Kölner Schulen erhielten im Vorjahr Gigabit-Anschluss

Aktuell verfügen von den 260 städtischen Schulen rund 230 über einen Gigabit-Anschluss, davon wurden 170 im vergangenen Jahr ausgebaut. Neben dem Glasfaseranschluss der einzelnen Schulen sind Netcologne zufolge für die Gigabit-Anschlüsse zusätzliche Baumaßnahmen innerhalb der Schulgebäude notwendig. Neue Glasfaserleitungen müssen von den Kellern bis zu den Serverräumen der jeweiligen Schulen verlegt werden. Bis Ende März sollen die Gigabit-Ausbauarbeiten in allen Schulgebäuden abgeschlossen sein, in denen die entsprechenden baulichen Voraussetzungen gegeben sind. Bei 18 Schulen wird das erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Die Stadt hat seit Beginn der Pandemie rund 50.000 mobile Endgeräte für Schulen angeschafft. Damit gehört Köln in Deutschland zu den Vorreitern. Aktuell sind 39.000 Tablets für Schülerinnen und Schüler sowie 11.000 Geräte für Lehrende im Einsatz. Neben dem Einsatz in der Schule sollen sie vor allem den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen, die keinen eigenen Computer haben. Die Schulen sind dafür verantwortlich, diese Geräte nach Bedarf zu verteilen. Netcologne übernimmt die Wartung der Tablets und unterstützt die Medienbeauftragten in den Schulen.

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An einigen Kölner Pilotschulen wie der Gesamtschule Wasseramselweg wird bereits mit dem Konzept „Get your own device“ gearbeitet, bei dem alle Schülerinnen und Schüler mit einem Tablet ausgestattet werden. Je nach finanziellen Möglichkeiten finanzieren die Eltern oder die Stadt das Gerät. Künftig soll möglichst jedes Kind nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule ein Tablet zur Verfügung haben.

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