Krieg in der UkraineKölner Verein Helpbus bringt Flüchtlinge aus Odessa in Sicherheit

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Mit einem Reisebus werden Flüchtlinge nach Rumänien gebracht.

Köln – Der Krieg in der Ukraine zwingt zehntausende Menschen in die Flucht. Der Kölner Verein Helpbus unterstützt seit den ersten Kriegstagen geflüchtete Ukrainer dabei, mit Bussen sicher nach Deutschland oder in andere Länder zu kommen. Nun setzt sich das Team um Vorstandsvorsitzenden Nils Neumann dafür ein, Flüchtlinge aus der südukrainischen Metropole Odessa in Sicherheit zu bringen. Am vergangenen Samstag ist der erste Kölner Reisebus in Odessa eingetroffen.

Die Stadt an der Schwarzmeerküste war schon in der Vergangenheit mehrmals unter Beschuss der Russen geraten und gilt bei einem Vormarsch der russischen Truppen als einer der Hauptziele. In diesem Fall ist es sicher, dass sich die Zahl der Flüchtlinge aus dem Süden der Ukraine erhöhen wird. Aktuell stünden etwa 2000 Menschen auf der Warteliste der Hilfsorganisationen. Sie alle hoffen darauf, in den kommenden Wochen in Sicherheit gebracht zu werden.

Fluchtkorridor nach Rumänien

„Wir sind damit die erste Hilfsorganisation, die einen Fluchtkorridor aus Odessa nach Rumänien unterstützt“, sagt Neumann. Helpbus biete ab sofort geflüchteten Menschen aus der Region Odessa eine Fluchtroute in Richtung Rumänien. Dazu sei ein Bus nach Odessa gefahren worden, der Platz für mehr als 100 Geflüchtete biete und zusätzlich über einen großen Stauraum verfüge. „Die ersten Fahrten werden bereits vorbereitet“, so Neumann. Dazu arbeite Helpbus mit der Berliner Hilfsorganisation TMR und Partnerorganisationen in der Ukraine zusammen.

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Die Schutzsuchenden sollen in mehreren Kleinbussen aus umkämpften Gebieten im Süden der Ukraine nach Odessa gebracht werden. Anschließend werden sie mit dem Kölner Bus an die Grenze und später mit dem zweiten baugleichen Bus in die rumänische Stadt Constanza gefahren. Dort können die Geflüchteten in Camps oder Hotels unterkommen oder in andere Länder ihrer Wahl weiterreisen. „Wir hoffen, dass wir damit den Übergang an der Grenze deutlich erleichtern und so noch mehr Geflüchtete schnell in Unterkünfte verteilen können“, fügt Neumann hinzu.

Waisenkinder kamen ins Rheinland

Neumann und der Verein Helpbus hatten sich in der Vergangenheit mehrmals für ukrainische Geflüchtete engagiert. Gerade einmal drei Tage nach Kriegsausbruch standen bis zu 20 Kölner Busse an der polnisch-ukrainischen Grenze bereit, um Geflüchtete zu transportieren. Auch in der Folge waren die Busse im Einsatz. So wurden Flüchtlinge aus der Slowakei nach Wien gebracht oder ukrainische Waisenkinder aus Ungarn nach Dormagen gefahren.

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