Kommentar zu den Fine Food DaysDas Gourmet-Festival braucht mehr Einfallsreichtum

Adolfo Massi (l.) mit Bruder Dino und Bettina Böttinger bei den Fine Food Days.
Copyright: Max Grönert
Köln – Corona hat in der Gastronomie nachhaltige Schäden angerichtet. Auch am Gourmet-Festival Fine Food Days Cologne (FFDC) ist die Pandemie nicht spurlos vorüber gegangen. Die zweite Auflage musste 2020 komplett abgesagt werden, jetzt fand sie mit einem stark eingeschränkten Programm zumindest wieder statt. Immerhin, möchte man sagen, denn auch die vergleichsweise wenigen Veranstaltungen an eher vorhersehbaren Orten haben gezeigt, dass sich das kulinarische Potenzial in dieser Stadt durchaus sehen lassen kann.
Festival braucht Unterstützung aus der Stadt
Es gibt viele sehr gute Köche in Köln. Auch an Locations mangelt es nicht. Ob der Blick vom Köln-Sky über die Stadt oder in die frisch renovierte Wolkenburg – das ist einer Großstadt durchaus würdig. Dass die geballte Außenwirkung einer Festivalbühne, auf der man zeigen kann, was man eben kann, auch positive Effekte auf das ganze Jahr hat, steht außer Frage. Auch im nächsten Jahr wird es die Fine Food Days geben. Gut so.
Ein Festival lebt aber auch von Einfallsreichtum, von ausgefallenen Ideen, von Konfrontationen im besten Sinne. Das macht die lit.cologne im weiten Feld der Bücher seit Jahren vor. Themenabende, prominente Gäste, gute Moderatoren, abgefahrene Locations, Spezialitäten. Wenn alle an einem Strang ziehen, geht auch das Publikum mit. Wenn die FFDC sich langfristig etablieren wollen, müssen sie an sich arbeiten. In einem Song von Fortuna Ehrenfeld wird das so formuliert: „Raus aus der Routine, rein ins Karamell.“
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Wenn die Macher das schaffen sollen, brauchen Sie Unterstützung aus der Stadt. Hier sind Sponsoren genauso gefragt wie die Verwaltung, die ihren Teil dazu beitragen kann, dass originelle Ideen auch umgesetzt werden können. Dass ein Event etwa im Ostasiatischen Museum daran scheitert, dass jemand „keinen Bock“ darauf hat, ist schlicht und ergreifend provinziell.