Kommentar zur SchulplatzvergabeBildungskarrieren sind schon vor ihrem Start im Eimer

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Schule Symbol Berger 1203

Schüler während des Unterrichts (Symbolbild)

Köln – Wie unwürdig ist das denn. Da zieht der Direktor einer Kölner Schule die Lose mit den ersehnten Startplätzen für das Wunschgymnasium in einer in die Jahre gekommenen Aula aus einem Plastikeimer. Besser kann man wohl kaum sichtbar machen, dass in Köln viele Bildungskarrieren schon vor ihrem Start im Eimer sind.

So langsam müssten doch auch die letzten Helikopter-Eltern, die ihre Grundschulkinder mit dem Auto bis ins Klassenzimmer gebracht haben, kapieren, dass man in Köln nicht viele hundert Euro in den Abi-Ball stecken sollte, sondern das Geld viel früher investiert werden muss. In das Losverfahren. Wer da zieht, der hat es geschafft. Dem steht die Welt offen.

Diese Auslosung muss stadtweit zelebriert werden. Im VIP-Bereich des Stadions oder der Lanxess-Arena. Aus gläsernen Kugeln. Nach dem Vorbild der Uefa. Erst die Champions League, also das Gymnasium, dann die Europa League, das sind die Gesamtschulen, und dann die Wettbewerbe, an denen eigentlich keiner mehr teilnehmen will.

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Die Lose ziehen Kölner Promis, die es irgendwie geschafft haben. Guido Cantz, der ewige Spaßvogel, Carolin Kebekus für die Frauenquote und Peter Brings als lebender Beweis dafür, dass man auch über zig Qualifikationsrunden irgendwann die Champions League erreichen kann.

Und wer selbst im letzten dieser Wettbewerbe keinen Platz kriegt, hat noch eine klitzekleine Chance. Er muss dem Schuldezernat nur schlüssig beweisen, dass es in Köln einfach zu wenig Schulplätze gibt. Und welche Folgen das haben müsste. Dann könnte er als hochbegabt gelten und sich gleich an der Uni einschreiben. Es ist bisher leider noch keinem gelungen, ein Ergebnis vorzulegen, das von der Stadt anerkannt wurde. Es gab immer irgendwelche Einwände.

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