NetzplanDie verschwundene KVB-Haltestelle

Einfach weg: Die KVB-Haltestelle Lindenburg ist auf dem Netzplan verschwunden. (Symbolbild)
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Köln – Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind immer wieder für die eine oder andere Überraschung gut. Spott kassiert das städtische Nahverkehrsunternehmen aktuell von der Internetgemeinschaft wegen einer seltsamen Lücke, die mehrere Kunden beim Blick auf die überall im Stadtgebiet aushängenden Netzpläne entdeckt haben: Ortsunkundige, die die Universitätsklinik ansteuern möchten, suchen die entsprechende Haltestelle Lindenburg (Universitätsklinik) auf der Linie 9 derzeit vergebens. Zwar hat es beim Fahrplanwechsel im Dezember die neue unterirdische Kathedrale am Heumarkt auf die Karten geschafft, die Lindenburg hingegen scheint ersatzlos verschwunden. Übrig geblieben ist einzig ein verwaistes Kästchen.
Gar nicht witzig findet man diesen Umstand bei der Uniklinik: „Der öffentliche Nahverkehr ist einer der wichtigsten Wege, den unsere Patienten wählen, um zu uns zu kommen. Dementsprechend ist es natürlich entscheidend, dass wir auf dem Fahrplan auch gefunden werden“, sagt Klinik-Sprecher Christoph Wanko. Der Fehler müsse behoben werden,
Peinliches Versäumnis
Bei der KVB will man das peinliche Versäumnis bereits „vor wenigen Wochen“ entdeckt haben, sagt Sprecher Stephan Anemüller. Zuständig für die Pflege der Pläne sei die Abteilung „Absatz und Kundenkommunikation“, die hierfür mit einem externen Grafiker zusammenarbeitet. Hier hatte man die Haltestellenmarkierung im Zuge der letzten Korrektur einfach vergessen. Ein flächendeckender Neuaushang von nochmals korrigierten Plänen wäre eine ärgerliche, vor allem aber auch logistische Herausforderung. „Alleine entlang der Bahnlinien hat die KVB 234 Haltestellen. Das dürften dann in der Summe gut 1400 einzelne Kästen mit Netzplänen bedeuten“, so Anemüller. Ein Wechsel würde vermutlich gleich mehrere Tage in Anspruch nehmen. Ganz billig ist solch ein Eingriff ebenfalls nicht: Etwa zehn Euro kostet die Bestückung eines Kastens inklusive Netzplan. Einen stadtweiten Austausch vor dem nächsten turnusmäßigen Termin im Dezember hält Anemüller daher für unrealistisch.
Umfassenden Handlungsbedarf seitens der KVB würde man nur dann sehen, wenn Haltestellen mit hoher Relevanz für Auswärtige, etwa die Station Messe/Deutz, auf den Plänen fehlen würde. „So etwas ist aber noch nie passiert“, betont Anemüller. Einen Kompromiss habe man bereits gefunden. „Der Plan wurde korrigiert und im Verlauf der Linie 9 ausgetauscht. Auch in den Fahrzeugen, bei den Druckmaterialien und im Internet sind wir wieder vollständig.“