Streit um 150 Jahre alten BaumPlatane soll für Bahnhof-Sanierung in Köln weichen

Lesezeit 2 Minuten
BahnhofBelvedereneu

Der Förderverein will das Empfangsgebäude des Bahnhofs  herrichten lassen. 

Köln-Müngersdorf  – Der Bahnhof Belvedere ist ein besonderes Denkmal. Er ist das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs Müngersdorf, stammt aus dem Jahr 1839 und gilt als das älteste in Originalgestalt erhaltene Bahnhofsgebäude Deutschlands.

Seit Jahren kämpft der Förderverein Bahnhof Belvedere darum, den klassizistischen Bau zu sanieren. Doch ein Konflikt zwischen Denkmal- und Baumschützern verzögerte das Vorhaben. Der Grund: eine der 150 Jahre alten Platanen steht so dicht am Gebäude, dass ihre Wurzeln bei der Sanierung beschädigt werden könnten. So verhinderte der Baum, dass das Gebäude wiederhergestellt wird, zu dem er ursprünglich als Beiwerk gepflanzt wurde. Die Verwaltung erteilte dem Förderverein eine Baugenehmigung mit dem Passus, dass sie erlischt, wenn die Platane Schaden nimmt.

Rechtswidrige Klausel

Diese Klausel ist rechtswidrig, so urteilte der Petitionsausschuss des Landtags NRW, der von Bürgern angerufen wurde. Der Ausschuss empfahl der Verwaltung im Mai dieses Jahres, die Platane zu entfernen, um einen Rechtsstreit zu verhindern.

Doch geschehen ist bislang noch nichts. Nun möchte die Bezirksvertretung Lindenthal in ihrer kommenden Sitzung, am 6. Dezember die Verwaltung per Beschluss auffordern, die Bitte des Ausschusses zu erfüllen, damit das Müngersdorfer Schmuckstück bald wieder in altem Glanz erstrahlen kann. Auch in anderer Hinsicht wird sich die Bezirkspolitik für die Verschönerung des Bezirks einsetzen: Das ungenehmigte Aufhängen von Plakaten an der Dürener Straße soll ein Ende haben. Auf Initiative mehrerer Fraktionen möchte sie die Verwaltung per Beschluss beauftragen, darzulegen, welche rechtlichen Möglichkeiten sie hat, gegen das Wildplakatieren an der Verkehrsachse vorzugehen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Weiterhin soll sie angeben, wie hoch die Kosten dafür sind und diese den Verursachern in Rechnung stellen. Zudem soll die Verwaltung die AWB mit zusätzlichem Personal versehen, um die Straße schnell und regelmäßig von den Plakaten zu säubern. Die Bezirkspolitiker begründen den anstehenden Beschluss damit, dass im März, September und Oktober dieses Jahres rund um die Einkaufsmeile im großen Umfang ungenehmigte Plakate aufgehängt wurden, über die Bürger sich beschwert haben.

KStA abonnieren