Neuer StraßennameFreiheitskämpfer Schmidt-Cuadra mit eigener Straße geehrt

Die Enthüllung war eine Familienangelegenheit.
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Sülz – „Das ist eine ganz große Ehre. Enrique ist nicht tot, wenn wir an ihn denken.“ Mit diesen Worten dankte die Witwe des am 5. November 1984 von der Contra-Rebellenbewegung ermordeten damaligen Postministers von Nicaragua, Enrique Schmidt-Cuadra. den Lindenthaler Bezirksvertretern. Schmidt-Cuadra gehörte der linksorientierten Sandinistischen Befreiuungsfront an.
Anlässlich des 30. Todestages des Freiheitskämpfers waren Maria-Victoria Schmidt aus Nicaragua und die Kinder aus London angereist, um mit Kölner Freunden und Weggefährten das Straßenschild zu enthüllen. Nun heißt der Verbindungsweg zwischen der Universitätsstraße und der Mensa offiziell Enrique-Schmidt-Cuadra-Weg.
Entscheidung mit Hintergrund
Mayte, die Tochter Schmidts, kletterte selbst auf die Leiter, während ihr Bruder Enrique Evenor die Enkelin Lara an der Hand hielt. Zuvor erläuterte die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker (CDU) die Beweggründe zur Namensgebung. Enrique Schmidt lebte als Student von 1969 an viele Jahre in Köln. Er war Auslandsreferent des Allgemeinen Studenten-Ausschusses der Universität zu Köln. „Schmidt hat in dieser Funktion völkerverbindend gewirkt“, so Blömer-Frerker. Er war außerdem Mitglied des Vereins „Kinderhilfe Lateinamerika“, der Kontakte in alle Länder Lateinamerikas unterhielt und dort zahlreiche Hilfs- und Bildungsprojekte unterstützte. Dadurch hatte Schmidt in Köln viele persönliche Freunde. Kurz nach seinem gewaltsamen Tod gründete sich in Köln die Nicaragua-Solidaritätsgruppe. Seine Geburtsstadt Corinto wurde später Partnerstadt Kölns.
Auf Namensgebung folgt Ausbau
Zu der Enthüllung des Straßenschildes war auch der Universitätsmitarbeiter Holger Schmieschek gekommen. Er ist für die Struktur- und Entwicklungsplanung des Campus zuständig. Schmieschek räumte ein, dass der Weg heute noch über wenig attraktives Gelände führt. „Das wird sich erst 2017 nach und nach ändern“, sagte er. Die Institute für Physik und Chemie neben dem Uni-Center werden für jeweils 100 Millionen Euro saniert und zum Teil neu gebaut. Im Rahmen dieser Arbeiten soll auch der Enrique-Schmidt-Weg ausgebaut und bis zum Bahnhof Süd verlängert werden.